Hongkong / Shanghai – Die asiatischen Börsen sind nach dem Kursfeuerwerk am Freitag überwiegend mit Verlusten in die neue Woche gestartet. Schwächer als erwartet ausgefallene Daten zur Stimmung in den chinesischen Industrieunternehmen sowie die sinkende Zuversicht von Dienstleistern in China trugen zur eingetrübten Laune in den meisten Handelssälen bei.
Während in Japan der Aktienmarkt wegen eines Feiertags am Montag geschlossen blieb, sank der Stoxx 600 Asia/Pacific zuletzt um 0,31 Prozent auf 146,13 Punkte. Am Freitag noch hatte die überraschende Lockerung der geldpolitischen Zügel durch die japanische Notenbank die Börsen beflügelt.
Die Daten aus der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft China erinnerten einmal mehr daran, dass längst nicht alles zum Besten gestellt sei, sagte ein Marktbeobachter. Die zwischenzeitlich unterdrückten Sorgen vor einer Verlangsamung des Weltwirtschaftswachstums kamen wieder hoch.
Die Börsen in China zeigten sich zuletzt uneinheitlich. Der CSI-300-Index, der die 300 börsennotierten Unternehmen vom chinesischen Festland umfasst, schloss mit einem kleinen Plus von 0,17 Prozent auf 2512,55 Punkte. Der Hang-Seng-Index in Hongkong verlor dagegen zuletzt 0,34 Prozent auf 23 915,97 Punkte. In Festland-China wurden Reformfortschritte mehr beachtet als die Daten zum Dienstleistungsgewerbe und zur Industrie, hiess es zur Begründung.
Im Fokus in Schanghai und Shenzhen standen vor allem Zukäufe der Unternehmen Guangzhou Shipyard International und Sichuan Changhong Electric. Sie zeigen laut Börsianern, dass die Reform der Staatsunternehmen Fahrt aufnimmt. Die Aktien von Guangzhou Shipyard, die zum grössten Schiffsbauer in China gehören, sprangen an der Börse in Hongkong um 70 Prozent hoch und in Schanghai bis zum Tageslimit von 10 Prozent. Das Unternehmen will CSSC Huangpu Wenchong für 4,53 Milliarden Yuan (740,3 Mio US-Dollar) vom Mehrheitsaktionär China State Shipbuilding kaufen. Guangzhou Shipyard will die Übernahme von 85 Prozent des Unternehmens mittels einer privaten Aktienplatzierung finanzieren.
Die Papiere von Sichuan Changhong sprangen im CSI 300 ebenfalls bis auf das 10-prozentige Tageslimit und erreichten den höchsten Stand seit März 2008. Der Elektronikhersteller will 4 Milliarden Yuan über eine private Platzierung einnehmen, um den Zukauf eines Rüstungsunternehmens zu finanzieren.
An der Börse in Sydney ging der Leitindex ASX 200 mit minus 0,36 Prozent auf 5506,89 Punkten aus dem Handel. Im indischen Mumbai sank der länger gehandelte Sensex-Index zuletzt um 0,09 Prozent auf 27840,80 Zähler. (awp/mc/ps)