Tokio / Hongkong / Shanghai – Chinas Festlandbörsen haben am Montag ungeachtet der in Kraft getretenen US-Sonderzölle zugelegt. Die Aktienmärkte in Hongkong und Japan indes gaben nach. Anleger würden aktuell an den einzelnen Märkten unterschiedliche Nachrichten gewichten und verarbeiten, hiess es von Börsianern. So seien zwar am Sonntag die von den USA und China im Zuge ihres Handelskonflikts angekündigten Sonderzölle in Kraft getreten, was aber schon länger bekannt war. Da es zudem weiterhin Gesprächsbereitschaft auf beiden Seiten gebe, seien die Anleger zurzeit relativ entspannt.
In Japan beendete der Leitindex Nikkei 225 den Handel mit einem moderaten Minus von 0,41 Prozent auf 20 620,19 Punkte.
Positiv kam indes vor allem an den chinesischen Börsen an, dass die zuletzt schwache Industriestimmung zumindest in mittleren und kleineren Unternehmen wieder Auftrieb bekommen hat. Der vom Wirtschaftsmagazin «Caixin» ermittelte Einkaufsmanagerindex überschritt im August überraschend wieder die Wachstumsschwelle und kletterte auf 50,4 Punkte nach 49,9 Punkten im Juli. Etwas anders sieht allerdings die Lage bei den grossen und staatlichen Industriebetrieben aus. Dieser Index ging im August weiter auf 49,5 Zähler zurück, wie die chinesische Statistikbehörde am Wochenende mitgeteilt hatte.
Der CSI 300 gewann in seiner letzten Handelsstunde an diesem Tag 1,36 Prozent auf 3851,44 Zähler.
Der Hang-Seng-Index in Hongkong litt dagegen unter erneut schweren Zusammenstössen zwischen Polizei und Demonstranten. Es war das 13. Wochenende in Folge, an dem in der autonom verwalteten chinesischen Sonderverwaltungsregion demonstriert wurde. Der Unmut richtet sich gegen die Regierung in Hongkong, gegen Polizeigewalt, aber auch gegen Chinas kommunistische Führung. Mit neuen Truppenverlegungen an die Grenze und Übungen von Spezialkräften erhöhte Peking den Druck auf Hongkong. (awp/mc/ps)