Aktien Asien: Chinesischer Aktienmarkt trotzt schlechten Konjunkturdaten
Tokio / Hongkong – Asiens Börsen haben am Dienstag ein uneinheitliches Bild gezeigt. Während der japanische Leitindex seinen Jahresgewinn abgeben musste, schlossen die Börsen in China nach einer Achterbahnfahrt deutlich im Plus. Der japanlastige Sammelindex Stoxx 600 Asia/Pacific büsste zuletzt 1,31 Prozent auf 150,12 Punkte ein.
Die Zweifel an der chinesischen Wirtschaft nehmen zu. So blieb der chinesische Aussenhandel im August hinter den Erwartungen zurück. Bereits vor einer Woche hatte das Reich der Mitte schwache Konjunkturindikatoren mit den Einkaufsmanagerindizes (PMI) für August geliefert.
Den Handel schloss der wichtige Shanghai Composite Index dennoch mit einem Plus von 2,92 Prozent auf 3170,45 Punkten und beendete damit vorerst eine Verlustreihe von fünf Handelstagen. Am Dienstag hatte er zeitweise um gut zwei Prozent nachgegeben. Der CSI 300 mit den 300 grössten Unternehmen des chinesischen Festlands legte um 2,57 Prozent auf 3334,02 Punkte zu. Am Markt wird spekuliert, dass chinesische Staatsfonds mit Blick auf die schwachen Wirtschaftsdaten Aktien aufgekauft haben, um die Börsen zu stützen.
Der überhitzte chinesische Aktienmarkt ist seit Juni inzwischen um mehr als ein Drittel eingebrochen. Zunehmend negative Konjunkturdaten aus der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft hatten in den vergangenen Wochen nach dem zuvor steilen Anstieg der chinesischen Börsen Sorgen vor einer Blasenbildung geschürt. Die Regierung versucht seither, die Kursverluste mit einem ganzen Paket an Massnahmen einzudämmen.
In Hong Kong lag der Hang-Seng-Index mit 3,56 Prozent auf 21 322,00 Punkten im Plus.
In Tokio gab der Nikkei-225-Index hingegen seinen bisherigen Jahresgewinn ab und ging mit einem Minus von 2,43 Prozent auf 17’427,08 Punkte aus dem Handel. Die schlechter als erwarteten Export- und Importdaten aus China hatten den Handel in Japan belastet. Besser als erwartete Konjunkturzahlen aus Nippon sorgten nicht für eine bessere Stimmung. Japans Wirtschaft war im zweiten Quartal weniger stark geschrumpft als zunächst gedacht.
Der japanische Leitindex wurde vor allem von der Gesundheitsbranche nach unten gedrückt. Schwächster Wert waren Aktien des Pharmaunternehmens Shionogi & Co. mit einem Minus von 8,82 Prozent. Ebenfalls stark unter Druck waren die Papiere des exportorientierten Sojasaucen-Herstellers Kikkoman geraten. Sie gaben um 8,05 Prozent nach. Gegen das negative Umfeld konnten sich hingegen die Aktien des Elektronikunternehmens Pioneer behaupten. Die Papiere waren mit einem Plus von 8,41 Prozent Nikkei-Gewinner. Das Unternehmen hatte eine Zusammenarbeit mit dem Navigationskartenspezialisten «Here» bekannt gegeben.
Für den indischen Sensex-Index ging es zuletzt um 1,03 Prozent auf 25 149,47 Punkte nach oben. Der australische Leitindex ASX 200 stieg um 1,69 Prozent auf 5115,25 Punkte. (awp/mc/ps)