Tokio / Hongkong / Shanghai – Nach Verlusten zu Wochenbeginn haben die asiatischen Börsen am Dienstag wieder mehrheitlich nach oben gedreht. Neben Gewinnen an den US-Börsen sorgten besser als erwartet ausgefallene chinesische Konjunkturdaten für Entspannung. Am Montag hatten noch rasant steigende weltweite Zahlen von Corona-Neuinfektionen belastet.
In China verbesserte sich die Lage der grossen und staatlich kontrollierten Industriekonzerne im Juni. Der Einkaufsmanagerindex stieg um 0,3 Punkte auf 50,9 Zähler, wie die Regierung in Peking mitteilte. Von Bloomberg befragte Experten hatten mit einem leichten Rückgang gerechnet. Damit deutet dieser Indikator weiter auf eine Expansion der Industrieproduktion hin. Die Zahl kam an den Börse gut an. Marktstratege Stephen Innes vom Broker Axi Trader stufte sie in einer Einschätzung als Beleg dafür ein, dass die Erholung der Weltwirtschaft auf gutem Weg sei.
Ein Risiko bleibt allerdings das Sicherheitsgesetz von China für Hongkong. «Entscheidend wird jetzt sein, wie dieses Gesetz umgesetzt wird und wie sich die USA gegenüber China verhalten werden», schrieb Analyst Thomas Altmann vom Broker QC Partner in einem Kommentar. «Dieses Gesetz hat das Potential, die Beziehungen zwischen den USA und China weiter zu verschlechtern. Und dann könnte das Gesetz auch einen unmittelbaren Einfluss auf die Aktienkurse haben.»
Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss mit einem Gewinn von 1,3 Prozent auf 22’288,14 Punkte, In Hongkong verlor der Leitindex Hang Seng dagegen zuletzt 0,09 Prozent auf 24’278,69 Zähler und litt damit weiterhin unter dem umstrittenen Sicherheitsgesetz. An den chinesischen Festlandsbörsen legte der CSI im späten Handel indes um 0,95 Prozent auf 4148,94 Punkte zu. Der CSI enthält die 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen. (awp/mc/ps)