Tokio / Hongkong / Shanghai – Asiens wichtigste Aktienmärkte haben am Donnerstag zugelegt. Die US-Notenbank beruhigte mit der Fortsetzung ihres sehr expansiven geldpolitischen Kurses die Börsen weltweit. Nur der australische Aktienmarkt scherte unter den grösseren Handelsplätzen aus.
Die US-Notenbank erfüllte mit ihren Aussagen nach der jüngsten Sitzung die Erwartungen des Marktes, wie die Volkswirte der Helaba betonten. Es sei damit zu rechnen, «dass die Fed auch in nächster Zukunft Kurs hält und eine frühzeitige Ausstiegsdiskussion vermeiden will.» Fed-Präsident Jerome Powell hatte am Mittwoch im Anschluss an die Zinsentscheidung gesagt, für die US-Notenbank sei die Zeit zur Verringerung der Anleihekäufe trotz anziehender Wirtschaft noch nicht gekommen.
Zu den Verlusten am australischen Aktienmarkt verwies Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda auf die starken Arbeitsmarktdaten des Landes für Februar. Diese hätten Bedenken geweckt, die Notenbank könnte künftig ihre lockere Geldpolitik etwas zurücknehmen. Australischen Staatsanleihen verzeichneten darauf einen merklichen Renditeanstieg, was den Aktienmarkt belastete.
Auch die japanische Börse reagierte auf steigende Renditen bei Anleihen, wie die Marktstrategen um Jim Reid von der Deutschen Bank feststellten. Zwar schloss der Nikkei 225 im Plus, konnte die deutlichen Anfangsgewinne jedoch nicht ganz halten. Die japanische Tageszeitung «Nikkei» hatte berichtet, die japanische Notenbank könnte im Rahmen ihrer für diesen Freitag angekündigten Prüfung der geldpolitischen Strategie einige Anpassungen vornehmen. Unter anderem solle das Band, um das die Rendite pendeln darf, leicht ausgeweitet werden. An den Märkten wurde dies als Signal für eine leichte geldpolitische Normalisierung gewertet.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss 1,01 Prozent fester bei 30’216,75 Punkten. Der CSI-300-Index mit den 300 grössten Unternehmen, die an Chinas Festlandsbörsen gelistet sind, stieg um 0,8 Prozent auf 5141,77 Punkte. Für den Hongkonger Hang-Seng-Index ging es zuletzt um 1,16 Prozent auf 29’371,60 Zähler nach oben. (awp/mc/ps)