Tokio / Hongkong / Shanghai – Am japanischen Aktienmarkt haben die Kurse am Freitag nach der Zwangspause am Vortag nachgegeben. Der Markt litt ebenso wie andere Handelsplätze unter der Nachricht, dass sowohl US-Präsident Donald Trump als auch seine Ehefrau positiv auf Corona getestet wurden. Die Marktplätze in China und Hongkong blieben feiertagsbedingt weiter geschlossen.
Der Tokioter Leitindex Nikkei 225 drehte nach anfänglichen Gewinnen ins Minus und ging 0,67 Prozent schwächer bei 23’029,90 Punkten aus dem Handel – auf Wochensicht verbuchte er ein fast identisches Minus von 0,75 Prozent. Als Belastung erwies sich am Freitag der erstarkende Yen, der tendenziell japanische Produkte für ausländische Käufer verteuert.
Die japanische Währung gilt als ein sogenannter sicherer Hafen und profitierte vor dem Wochenende von der Nachricht von Trumps Corona-Infektion. Ein Marktbeobachter sprach von einem «grossen Schock», der naturgemäss die Risikobereitschaft der Anleger schmälere – schon in gut einem Monat findet die amerikanischen Präsidentschaftswahl statt. Zudem steht im Tagesverlauf noch der viel beachtete, monatliche Arbeitsmarktbericht der US-Regierung auf der Agenda.
Am Donnerstag war der Börsenhandel in Japan wegen eines Hardware-Defekts für den gesamten Tag ausgesetzt worden – es war die bisher schwerste technische Panne für den Börsenbetreiber. 2005 hatte er einmal den Handel aller Aktien wegen einer Technikpanne für viereinhalb Stunden stoppen müssen. In den Jahren danach hatte der Betreiber immer wieder technische Probleme, die aber nie zur Aussetzung des kompletten Aktienhandels geführt hatten. (awp/mc/ps)