Hongkong / Tokio – Die Eurokrise ist in das Bewusstsein der Anleger zurückgekehrt und hat am Montag die asiatischen Börsen auf steile Talfahrt geschickt. Einerseits sorgt die drohende Staatspleite Zyperns für grosse Verunsicherung. Das Parlament des kleinen Eurolandes soll zur Verhinderung des Staatsbankrotts an diesem Nachmittag über ein Rettungspaket mit einer umstrittenen Zwangsabgabe auf Bankeinlagen abstimmen. Andererseits will China seine Anstrengungen ausweiten, um den steigenden Wohnkosten in den Metropolen Einhalt zu gebieten. Daher wurde bereits Anfang März eine Immobiliensteuer eingeführt.
Der länderübergreifende MSCI Apex 50, der die Aktienkurse der 50 grössten Unternehmen Asiens exklusive Japan enthält, sank um 2,06 Prozent auf 862,57 Punkte. In Tokio schloss der Nikkei-225-Index mit einem Minus von 2,71 Prozent auf 12.220,63 Punkte und gab damit seine Gewinne aus der vergangenen Woche wieder fast vollständig ab.
«Der finanzielle Einfluss einer Rettung Zyperns ist zwar nicht der Rede wert, aber die Märkte reagieren dennoch sehr negativ, da nach Gründen für Verkäufe gesucht wird», sagte ein Fondsmanager und ergänzte: «Die Lage in China ist viel eher ein Grund zur Sorge.»
In China büsste der CSI 300 Index kurz vor seinem Handelsschluss 1,26 Prozent auf 2.507,78 Punkte ein. Der Index umfasst die Titel der 300 grössten Unternehmen vom chinesischen Festland mit einer Börsennotierung in Shanghai oder Shenzhen. Am Handelsplatz Hong Kong sank der Hang Seng Index um 2,30 Prozent auf 22.015,63 Punkte. Der Kospi-Index im südkoreanischen Seoul beendete den Tag mit einem Minus von 0,92 Prozent auf 1.968,18 Punkte. In Singapur verlor der FTSE Straits Times Index bislang 0,91 Prozent auf 3.256,21 Punkte, während der indische Sensex in Mumbai um 0,91 Prozent auf 19.251,00 Punkte nachgab. (awp/mc/ps)