Tokio Hongkong – Die wichtigsten asiatischen Börsen haben zum Wochenauftakt mehrheitlich Gewinne verzeichnet. Schwächer als erwartet ausgefallene Daten zum japanischen Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal drückten allerdings in Tokio auf die Kurse. In China liess indes die Hoffnung auf Hilfen seitens der Regierung die Börsen in die Höhe schnellen. Die Anleger erhofften sich von der Regierung durch Umleitung von Geldern hin zu staatlichen Banken eine Anregung der Kreditvergabe, kommentierte Stratege Ishaq Siddiqi von ETX Capital.
Japans Wirtschaft wuchs mit einer hochgerechneten Jahresrate von real 2,6 Prozent im zweiten Quartal zwar das dritte Mal in Folge, wie die japanische Regierung auf Basis einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten aber mehr erwartet, zudem wurden die Werte des Vorquartals nach unten revidiert. Der Nikkei-225-Index gab 0,70 Prozent auf 13.519,43 Punkte ab. Damit setzt der Index die Tendenz nach unten aus der Vorwoche fort, in der er 5,88 Prozent verloren hatte. Der Mobilfunker Softbank gab gut vier Prozent ab.
Konjunkturdaten aus China hatten in der vergangenen Woche Investoren in der Ansicht bestärkt, die Schwächephase der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt könnte zu Ende gehen. Das sei gut für asiatische Aktien ausserhalb Japans, kommentierte Marktstrategin Kelly Teoh von IG Markets. Die Aktienmärkte hätten sich weniger dynamisch entwickelt als die US-Börsen. Von einem starken Kapitalabfluss im Mai hätten sich die Märkte bislang nicht erholen können.
Der CSI 300, der die Aktien der 300 grössten Aktien mit einer Börsennotierung in Shanghai oder Shenzhen enthält, stieg am ersten Tag der Handelswoche um 2,92 Prozent auf 2.352,79 Punkte. Bereits in der vergangene Wochen hatte der Index 1,72 Prozent hinzugewonnen. Rohstoffkonzerne gehörten zu den grössten Gewinnern, darunter der grösste Kohleförderer China Shenhua Energy und der grösste Kupferproduzent Jiangxi Copper. Der Hang-Seng-Index in Hongkong legte um 2,13 Prozent auf 22.271,28 Punkte zu und damit auf den höchsten Schlussstand seit Anfang Juni. Er hatte in der Vorwoche 1,73 Prozent abgegeben. Die Anleger seien mehr und mehr bereit, die niedrige Bewertung chinesischer Aktien anzuerkennen, kommentierte ein Börsianer.
In Sydney schloss der australische ASX 200 mit plus 1,06 Prozent bei 5.108,65 Punkten. Der Stoxx Asia/Pacific 600, der die 600 grössten Unternehmen der Börsen in Australien, Hongkong, Japan, Neuseeland und Singapur enthält, legte moderat um 0,04 Prozent auf 134,17 Punkte zu. (awp/mc/ps)