Tokio / Hongkong / Shanghai – Der erneut eskalierte Handelsstreit zwischen den USA und China hat am Montag die Börsen Chinas auf Talfahrt geschickt. US-Präsident Donald Trump erhöhte den Druck auf China drastisch. Unmittelbar vor einer weiteren Verhandlungsrunde mit Vertretern der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft kündigte er überraschend Zollerhöhungen an. Die Führung in Peking erwägt Presseberichten zufolge nun, die für Mittwoch in Washington geplanten Gespräche abzusagen.
In China, wo der Handel nach drei Feiertagen wieder aufgenommen wurde, brach der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Werten an den chinesischen Festlandbörsen kurz vor Börsenschluss um 6,75 Prozent auf 3648,99 Punkte ein.
Trump hatte am Sonntag angekündigt, die bereits geltenden Sonderzölle auf Wareneinfuhren aus China im Wert von 200 Milliarden Dollar an diesem Freitag von bisher 10 auf 25 Prozent zu erhöhen. Anleger hatten auf eine baldige Einigung im Handelskrieg der beiden Wirtschaftsmächte gesetzt, zumal sich beide Seite zuletzt stets optimistisch geäussert hatten.
Der Hang Seng in Hongkong fiel angesichts der erneuten Eskalation um 3,29 Prozent auf 29’092,03 Zähler. Beide waren seit Jahresbeginn allerdings auch kräftig gestiegen, so dass Marktbeobachter einen Rückschlag für längst überfällig hielten. In Hongkong etwa konnten sich die Anleger bisher über die kräftigste Börsenrally seit 2015 freuen.
In Japan blieben die Handelsräume wegen des letzten der zehn Feiertage der diesjährigen «Golden Week» erneut geschlossen. (awp/mc/ps)