Tokio / Hongkong / Shanghai – Asiens bedeutendste Aktienmärkte haben sich zu Wochenbeginn einmal mehr uneinheitlich gezeigt. An der Tokioter Börse, die am Freitag noch unter dem angekündigten Rücktritt von Premierminister Shinzo Abe gelitten hatte, sorgte unter anderem der Einstieg von US-Starinvestor Warren Buffett bei mehreren Unternehmen für gute Stimmung. Dagegen kamen die Kurse in China nach den jüngsten Gewinnen kaum von der Stelle.
In Tokio schloss der Nikkei-225 -Index am Montag mit einem Plus von 1,12 Prozent bei 23’139,76 Punkten, was einen Monatsgewinn von sechseinhalb Prozent bedeutet. Dabei profitierte der japanische Leitindex nicht nur vom wieder etwas rückläufigen Yen-Kurs, der tendenziell die Produkte des Landes für ausländische Käufer verbilligt, sowie von erfreulichen Daten zur Industrieproduktion des Landes. Für einen Paukenschlag sorgte der Einstieg von Warren Buffett bei mehreren Handelsunternehmen. Er liess sich neue Beteiligungen an Itochu, Marubeni, Mitsubishi Corp, Mitsui & Co und Sumitomo Corp insgesamt mehr als sechs Milliarden US-Dollar kosten. Deren Aktien legten zwischen vier und über neun Prozent zu.
Derweil geriet der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen im späten Handel unter Druck. Er verlor mehr als ein halbes Prozent auf 4816,22 Punkte. Der Hongkonger Hang-Seng-Index fiel zuletzt um 0,08 Prozent auf 25 401 Punkte.
Da half es am Ende auch nicht, dass die staatlichen chinesischen Stimmungsindikatoren auf eine weitere Erholung der Wirtschaft nach dem starken coronabedingten Einbruch in den ersten Monaten des Jahres hindeuteten. So stieg das Stimmungsbarometer im Dienstleistungssektor im August auf den höchsten Stand seit Anfang 2018. Experten hatten hingegen mit einer Stagnation gerechnet. Bei den Industriekonzernen sank der vom Staat ermittelte Einkaufsmanagerindex zwar, signalisiert aber immer noch eine Expansion des Sektors.
Im weiteren Wochenverlauf stehen noch die vom Wirtschaftsmagazin Caixin ermittelten Indizes für die Stimmung in den eher kleinen und privaten Industrie- und Dienstleistungsfirmen auf der Agenda.
Zudem halten die Spannungen zwischen China und den USA an. So verschärfte die chinesische Regierung ihre Export-Einschränkungen. Gemäss neuen Regeln dürfen unter anderem «IT-Technologien mit Personalisierung auf Basis von Datenanalyse» und Bedienung mit Hilfe künstlicher Intelligenz nur mit einer Erlaubnis der Regierung ins Ausland verkauft werden. Diese Regelung ist ganz offensichtlich gegen die vom Weissen Haus erzwungenen Gespräche über den Verkauf des US-Geschäfts der populären Video-App Tiktok gerichtet, die dem chinesischen Konzern Bytedance gehört. (awp/mc/ps)