Aktien Asien/Pazifik: Verluste – Zinshoffnungen schwinden
Tokio / Hongkong / Shanghai / Sydney – Die wichtigsten asiatisch-pazifischen Börsen haben am Mittwoch geschwächelt. Sie setzten damit die Schwankungen seit Wochenbeginn fort. Dabei belastenden sinkende US-Futures.
Die Märkte in Fernost reagierten verhalten auf die US-Inflationsentwicklung, der im weltweiten Massstab derzeit eine Vorreiterrolle zukommt. Die Teuerung hatte sich in den USA im Januar zwar vermindert. «Allerdings fiel der Rückgang jeweils nur geringfügig aus», hiess es von der Landesbank Baden-Württemberg.
Hinzu kamen Äusserungen von US-Währungshütern, die Hoffnungen auf eine rasche Zinswende in den USA nicht bestätigten. So betonte Thomas Barkin von der Richmond Fed, dass noch mehr Anstrengungen zur Bekämpfung der Inflation notwendig sein könnten, während Lorie Logan von der Dallas Fed von erhöhten Zinsen über einen länger als bislang erwarteten Zeitraum sprach.
«Angesichts der Anzeichen einer widerstandsfähigen US-Wirtschaft erscheint der Weg in Richtung des Fed-Inflationsziels von zwei Prozent ohne eine weitere Verschärfung der Finanzierungsbedingungen schwer vorstellbar», schloss Anlagestratege Ulrich Stephan von der Postbank.
Derartige Aussichten setzten Märkten mit einem höheren Anteil an zinssensiblen Technologiewerten zu. So gaben die Börsen von Südkorea und Taiwan stärker nach. Unter Druck gerieten hier insbesondere Aktien des Chipkonzerns TSMC, nachdem bekannt geworden war, dass der eigentlich sehr langfristig orientierte Starinvestor Warren Buffett seine Beteiligung nur Monate nach dem Einstieg schon wieder deutlich reduziert hat.
Auch der Hang-Seng-Index in Hongkong stand unter Druck und verlor zuletzt 1,52 Prozent auf 20’793,56 Punkte. Etwas besser sah es an den chinesischen Festlandsbörsen aus. Der CSI-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen Shanghai und Shenzhen sank um 0,52 Prozent auf 4123,69 Punkte.
Dagegen verzeichneten australische Aktien merkliche Verluste. Der S&P ASX 200 schloss 1,06 Prozent im Minus mit 7352,21 Punkten.
Vergleichsweise gut kamen indes japanische Aktien weg. Der Nikkei 225 gab nur um 0,37 Prozent auf 27’501,86 Punkte nach. Hier stützten weiterhin die Aussichten auf eine gemässigte Geldpolitik, nachdem die japanische Regierung Kazuo Ueda als nächsten Gouverneur der Zentralbank nominiert hatte. Ueda hatte vor seiner Nominierung am Dienstag vor einem vorschnellen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik gewarnt.
«2023 dürfte die Wirtschaft gemächlich weiterwachsen. Dies sollte das erwartete Gewinnwachstum börsennotierter japanischer Firmen von etwa vier Prozent stützen», merkte Anlagestratege Stephan zu den Aussichten Japans an. (awp/mc/ps)