Tokio / Hongkong / Shanghai / Sydney – Die asiatischen Börsen haben am Donnerstag uneinheitlich tendiert. Vor der Veröffentlichung von US-Inflationsdaten am Nachmittag hielten sich die Veränderungen zumeist in Grenzen. Zur Schwäche neigten dabei die chinesischen Aktienmärkte.
Die US-Verbraucherpreise für Juli dürften kurzfristig den entscheidenden Impuls bringen. «Wir rechnen nochmals mit einem leichten Preisanstieg von 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat», hiess es von der Landesbank Baden-Württemberg. «Damit würde sich der Trend vom Juni und das Abebben der hohen jährlichen Inflationsrate fortsetzen. Dies wäre im Einklang mit unserer Prognose, dass die US-Leitzinsen ihr Hoch bereits erreicht haben.» Lediglich bei einer deutlich höher als erwarteten Inflation würde sich Druck für weitere Zinserhöhungen aufbauen.
Vergleichsweise deutlich ging es in Japan nach oben. Der Nikkei 225 schloss 0,84 Prozent höher mit 32’473,65 Punkten. Die Marktstrategen der Deutschen Bank verwiesen auf die Entwicklung des Grosshandelspreisanstiegs, der sich im Juli den siebten Monat in Folge abgeschwächt habe. Etwas zurückhaltender ging es in Australien zu. Der S&P ASX 200 schloss 0,26 Prozent höher mit 7357,40 Punkten.
Die chinesischen Märkte präsentierten sich dagegen verhalten. «Die Börsen in Hong Kong und China reagieren auf Joe Bidens Dekret zur Beschränkung US-amerikanischer Investitionen in China», begründete Fondsmanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners die Entwicklung. «Jetzt kommt vieles darauf an, wie das Finanzministerium diese Beschränkungen detailliert ausarbeitet.»
Die US-Regierung will bestimmte Investitionen aus den Vereinigten Staaten in China regulieren, um sensible Technologien zu schützen. US-Präsident Biden erliess dazu am Mittwoch ein Dekret. Der US-Regierung zufolge sind folgende Sektoren betroffen: Halbleiter, bestimmte künstliche Intelligenzsysteme und Quanteninformationstechnologien. China will sich gegen die angekündigten Beschränkungen von US-Investitionen zur Wehr setzen.
Der CSI 300, der die Aktienkurse der grössten Unternehmen an den Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, tendierte zuletzt unverändert. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong sank dagegen um 0,3 Prozent auf 19’187,53 Zähler. Die Marktstrategen der Deutschen Bank verwiesen auf erneute Abgaben bei Immobilienaktien. (awp/mc/ps)