Tokio / Hongkong / Shanghai / Sydney – Die wichtigsten asiatischen Aktienmärkte haben am Donnerstag einen Rücksetzer erlitten. Damit hinterliessen die starken Kursverluste an der Wall Street ihre Spuren.
Nachdem sich die internationalen Börsen bis zur Wochenmitte stabilisiert hatten, machten Zinssorgen und daraus resultierende Rezessionsängste Aktien nun wieder zu schaffen. «Die US-Notenbank hat in der letzten Zeit immer wieder klargemacht, dass die Bekämpfung der viel zu hohen Inflation Priorität hat und als Konsequenz der Massnahmen eine deutliche Abkühlung der wirtschaftlichen Aktivität eintreten kann», so die Volkswirte der Helaba. «Zuletzt war es Fed-Chef Jerome Powell, der ein aggressiveres Vorgehen nicht ausgeschlossen hat und nicht zögern würde, den Zins über das neutrale Niveau anzuheben, selbst wenn dadurch das Wirtschaftswachstum deutlich gebremst würde.»
Die schwachen Zahlen der US-Einzelhändler am Vortag deuteten darauf hin, dass der US-Konsum nicht in einer so starken Position sei, wie man bislang gedacht habe, begründeten die Marktstrategen der Deutschen Bank die breit angelegten Verluste an der Wall Street. Dies heizte die Rezessionsängste weiter an und belastete auch die Börsen exportorientierter asiatischer Volkswirtschaften. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss 1,89 Prozent tiefer mit 26’402,84 Punkten.
In Festlands-China hielten sich die Notierungen etwas besser, nachdem sie am Vortag den Gesamtmärkten hinterhergehinkt waren. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland tendierte kaum verändert. Der Hang Seng der Sonderverwaltungszone Hongkong sank im späten Handel dagegen um 2,34 Prozent auf 20’161,81 Punkte. Der technologielastige Index habe unter dem Kurseinbruch der Nasdaq gelitten, merkten die Marktstrategen der Deutschen Bank dazu an. Die australische Börse folgte ebenfalls den schwachen Vorgaben der Wall Street. Der S&P/ASX 200 schloss 1,65 Prozent schwächer mit 7064,50 Punkten. (awp/mc/ps)