Tokio / Hongkong / Shanghai / Sydney – Die asiatischen Aktienmärkte haben am Donnerstag nachgegeben. Sie folgten damit den schwachen Vorgaben der Wall Street und den deutlichen Verlusten der Nasdaq.
Japanische Aktien fielen auffallend stark. Der Leitindex Nikkei 225 schloss 2,14 Prozent tiefer bei 30’601,78 Punkten. Die Marktstrategen der Deutschen Bank verwiesen neben den US-Vorgaben auf die Schwäche der Landeswährung. In diesem Jahr sei der Yen bislang die schwächste G-10-Währung. Damit steige der Druck auf die japanische Notenbank, eine striktere Geldpolitik zu erwägen.
Nach Ansicht von Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank bleibt der japanische Aktienmarkt aber interessant. «Die sich verlangsamende Weltwirtschaft und die starken Vergleichswerte der Vormonate dürften der japanischen Konjunktur zwar Wind aus den Segeln nehmen, mit einer Rezession rechne ich aber nicht», betonte Stephan. «Dementsprechend könnte der Rücksetzer des Topix seit dem Mitte September erreichten 33-Jahres-Hoch eine interessante Gelegenheit bieten.»
In Südkorea belastete die Schwäche des Halbleiterwerts SK Hynix. Die Aktie war unter Druck geraten, nachdem das Unternehmen einen Nettoverlust für das dritte Quartal gemeldet hatte. Südkoreanische Standardwerten büssten darauf 2,7 Prozent ein. In Indien setzte sich die Verlustserie der Vortage fort. «Indien ist der weltweit zweitgrösste Erdölimporteur», merkte Stephan dazu an. «Folglich belastet der Krieg im Nahen Osten, der im Falle einer Eskalation die Preise des Energieträgers in die Höhe treiben könnte, die Stimmung der Anleger.»
Die chinesischen Börsen hielten sich dagegen recht gut. Der CSI 300, der die Aktienkurse der grössten Unternehmen an den chinesischen Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, sank kurz vor Handelsschluss um 0,1 Prozent auf 3501,81 Punkte. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong gab im späten Handel um 0,13 Prozent auf 17′ ‹072,75 Punkte nach. «Er erscheint mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 8,2 – etwa ein Viertel unter dem Mittel des vergangenen Jahrzehnts – vergleichsweise günstig bewertet», merkte Stephan zum Hang Seng an. Die sich stabilisierende Konjunktur Chinas dürfte den Aktienmärkten in naher Zukunft zusätzlichen Aufschwung verleihen. Auch in Australien waren die Verluste moderat. Der Leitindex S&P ASX 200 endete 0,61 Prozent tiefer bei 6812,30 Punkten. (awp/mc/ps)