Aktien Asien/Pazifik: Evergrande belastetet Immobiliensektor in Hongkong
Tokio/Hongkong/Shanghai/Sydney – Asiens Börsen haben am Dienstag durchwachsen tendiert. Dabei überwogen unter den grösseren Finanzplätzen die Verlierer, wobei Hongkong besonders unter Druck stand.
Die enttäuschenden Konjunkturdaten vom Vortag wirkten in China nach, wie die Marktstrategen der Deutschen Bank anmerkten. Zudem habe die Meldung eines hohen Verlusts des angeschlagenen Immobilienunternehmens Evergrande belastet und den Immobiliensektor nach unten gezogen. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong verlor zuletzt zwei Prozent auf 19 021,20 Punkte. Der CSI 300, der die Aktienkurse der grössten Unternehmen an den Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, kam mit minus 0,38 Prozent auf 3852,58 Punkte etwas besser weg.
Die Hoffnung ruht nun auf weiteren Massnahmen der Regierung. «Für die Politbürositzung Ende Juli erwarte ich wichtige Weichenstellungen für das zweite Halbjahr, die unter anderem Zinssenkungen zur Ankurbelung des privaten Kredit- und Investitionswachstums beinhalten könnten», so Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank. «Gelingt es Peking, den wichtigen Immobilienmarkt zu stärken, könnte dies nicht nur das Wachstum insgesamt fördern, sondern auch für eine nachhaltig bessere Anlegerstimmung an Chinas Aktien- und Anleihemärkten sorgen.»
Japanischen Aktien zogen dagegen nach der Feiertagspause zu Wochenbeginn leicht an. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss 0,32 Prozent höher mit 32 493,89 Punkten.
Der australische S&P ASX 200 hielt sich mit leichten Verlusten vergleichsweise gut. Das Protokoll der Notenbanksitzung von Anfang Juli deute darauf hin, dass die australischen Währungshüter kurzfristig wohl keine weiteren Zinsanhebungen vornehmen werden, so die Marktstrategen der Deutschen Bank. (awp/mc/hfu)