Tokio / Hongkong / Shanghai / Sydney – Die asiatischen Aktienmärkte haben am Dienstag mehrheitlich zugelegt. Dank solider Vorgaben der Wall Street verzeichneten die Börsen in Fernost zumeist moderate Gewinne.
Analyst Jeffrey Halley begründete die Entwicklung auch mit dem Rückgang der Ölpreise. Sorgen, dass der erneute Ausbruch des Coronavirus in China die weltweite Nachfrage nach Öl dämpfen könnte, hatten die Preise einmal mehr belastet. In Shanghai trat der bisher grösste Lockdown in dem Land seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren stufenweise in Kraft. Im Osten und Süden der 26 Millionen Einwohner zählenden Hafenmetropole gelten weiträumige Ausgangssperren.
«Das Treffen zwischen ukrainischen und russischen Vertretern in der Türkei, das heute stattfindet, trägt ebenfalls zur negativen Stimmung an den Energiemärkten bei», fügte Halley hinzu. Allerdings deuteten Aussagen im Vorfeld darauf hin, dass eine Vereinbarung wohl nicht leicht zu erreichen sei.
Die japanische Börse profitierte zugleich von der anhaltenden Schwäche des Yen, wie die Marktstrategen der Deutschen Bank feststellten. Mit dem Fall auf das niedrigste Niveau zum Dollar seit 2015 habe die Landeswährung eine substanzielle Bewegung vollzogen. Die Währungsschwäche spielt der exportorientierten Wirtschaft des Landes in die Hände. Zudem habe sich die Industrieproduktion nach der Kontraktion im Januar wieder erholt und einen Zuwachs verzeichnet, fügten die Marktstrategen hinzu.
Konjunkturdaten spielten auch an anderen Finanzmärkten eine Rolle. Der südkoreanischen Börse habe die stabile Entwicklung des Verbrauchervertrauens geholfen, so Halley. In Australien seien die besser als erwarteten Einzelhandelsumsätze ein Grund für gute Entwicklung am Aktienmarkt gewesen.
Schwächer tendierten unterdessen die Börsen in Malaysia und Indonesien, die auf den Rückgang des Ölpreises negativ reagierten. Die chinesischen Aktienmärkte tendierten wegen der Lage in Shanghai nur verhalten, während Hongkong von der guten Entwicklung der Technologiewerte profitierte. Zudem habe die Verwaltung der Sonderverwaltungszone eine Lockerung der Corona-Beschränkungen angedeutet, so Halley.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 zog um 1,1 Prozent auf 28’252,42 Punkte an. In Hongkong stieg der Hang Seng zuletzt um 0,76 Prozent auf 21’850,62 Zähler. Der australische S&P/ASX 200 schloss im Plus 0,7 Prozent auf 7464,26 Punkte. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland sank dagegen um 0,37 Prozent auf 4133,05 Punkte. (awp/mc/ps)