Tokio / Hongkong / Shanghai / Sydney – Die asiatischen Börsen haben am Donnerstag keine einheitliche Richtung gefunden. Trotz brauchbarer US-Vorgaben kamen die Märkte in Fernost nicht in Schwung. Die Veränderungen blieben erneut überschaubar.
In China hatte sich die Inflation überraschend deutlich abgeschwächt. Die Marktstrategen der Deutschen Bank werteten die Entwicklung als weiteres Indiz für die holperige Erholung der chinesischen Wirtschaft. Die niedrige Inflation könnte Folgen für die Geldpolitik haben. «Das gibt der chinesischen Notenbank Raum, einem möglichen weiteren wirtschaftlichen Abschwung geldpolitisch entschieden entgegenzutreten», stellte Fondsmanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners fest.
Im April war die Inflationsrate auf 0,1 Prozent gesunken. Damit hatte sich die Inflation den dritten Monat in Folge abgeschwächt. Experten hatten mit einem Rückgang auf 0,3 Prozent gerechnet. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen in Shenzen und Shanghai tendierte kaum verändert. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungsregion Hongkong sank im späten Handel um 0,74 Prozent auf 19 615,03 Punkte.
Der japanische Markt ging nahezu unverändert aus dem Rennen. Der Leitindex Nikkei 225 stagnierte bei 29 126 Punkten. Damit hielt sich japanische Börse im Vergleich zu anderen Märkten der Region Asien-Pazifik einmal mehr recht gut.
«Mit einer Dividendenrendite von 2,5 Prozent verspricht der Topix eine um rund 2,1 Prozentpunkte höhere Ausschüttung als die zehnjährige Anleihe», merkte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Postbank an. «Zudem liegt die Differenz zwischen Dividenden- und Anleiherendite sogar 1,2 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der vergangenen 23 Jahre.» Die «relativ interessante Dividendenrendite» könnte daher für Zuflüsse sorgen.
Kaum verändert tendierten auch australische Aktien. Der Leitindex S&P ASX 200 sank um homöopathische 0,05 Prozent auf 7251,90 Punkte. (awp/mc/ps)