Tokio / Hongkong / Shanghai / Sydney – Asiens wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag wieder einen Schritt zurück getan. Die mässige Entwicklung der Wall Street und Zurückhaltung vor dem US-Arbeitsmarktbericht belasteten. Trotz der Abgaben stabilisierten sich die Märkte der Region auf Wochensicht aber etwas.
Entlastung von Zinsängsten wird es durch den US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag wohl nicht geben. «Mit einem zu erwartenden Beschäftigungsanstieg von 250.000 Stellen dürfte die Arbeitslosenquote weiterhin niedrig bleiben», prognostizierte die LBBW. «Wir erwarten eine leichte Senkung auf 3,6 Prozent nach 3,7 Prozent im Vormonat. Damit dürfte der Druck auf die amerikanische Notenbank auch in der kommenden Woche anhalten.»
Während der japanische Nikkei-225 sich mit einem Minus von um 0,71 Prozent auf 27’116,11 Punkte vergleichsweise gut hielt, ging es in der Sonderverwaltungszone Hongkong deutlich nach unten. Der technologielastige Hang Seng gab zuletzt um 1,24 Prozent auf 17’789,31 Punkte nach. Hier belasteten Vorgaben aus den USA. Der Chipkonzern AMD hatte im dritten Quartal die Folgen der weltweiten gedämpften Wirtschaftsaussichten zu spüren bekommen. Vor allem auf dem Markt für PCs sei die Nachfrage deutlich geringer gewesen, teilte der Intel-Rivale am Donnerstagabend bei der Vorlage von vorläufigen Zahlen zum dritten Quartal mit.
Die Schwäche des PC-Markts und die deswegen geringere Nachfrage nach Speicherchips belastete auch Samsung. Sie brockten dem südkoreanischen Elektronikkonzern den ersten Gewinnrückgang seit 2019 ein. Der operative Gewinn sei im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent auf 10,8 Billionen Won (rund 7,8 Mrd Euro) gesunken, teilte der Konzern auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Der Umsatz legte um knapp drei Prozent auf 76 Billionen Won zu. Damit verfehlte der Konzern die Erwartungen der Analysten sowohl beim Umsatz als auch operativen Ergebnis.
Die Aktie des Apple-Konkurrenten legte dennoch leicht zu. Das Papier hatte seit Ende vergangenen Jahres im Rahmen einer monatelangen Talfahrt deutlich nachgegeben und damit schlechte Nachrichten bereits eingepreist. Dank der Stabilisierung des Schwergewichts kam die koreanische Börse mit überschaubaren Verlusten davon.
Etwas stärker ging es in Australien nach unten. Der S&P ASX 200 sank um 0,8 Prozent auf 6762,77 Punkte. An den chinesischen Festlandbörsen ruhte das Geschäft feiertagsbedingt weiterhin. (awp/mc/ps)