Tokio / Hongkong / Shanghai / Sydney – An Asiens wichtigsten Aktienmärkten sind am Montag die chinesischen Börsen etwas unter Druck geraten. Dort dominierte nach dem robusten US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag noch die Furcht vor unerwartet stark steigenden Zinsen. Zudem sorgt der Konflikt mit Taiwan weiterhin für Nervosität. Überraschend gute Konjunkturdaten stützten indes die Kurse etwas.
Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen zollte seinen deutlichen Gewinnen vom Freitag Tribut und gab zuletzt um 0,28 Prozent nach. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong büsste nach dem freundlichen Wochenschluss 0,78 Prozent ein.
China setzte seine Manöver um Taiwan am Montag überraschend fort. Ungeachtet seiner anfänglichen Ankündigung, dass die Militärübungen nur bis Sonntag laufen sollten, dauerten die «Kampfübungen» in der Luft und See der Meerenge der Taiwanstrasse an.
Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Wu Qian, bezeichnete die Manöver als «notwendige Warnung» an die USA und Taiwan. Es sei eine «angemessene» Reaktion auf deren «Provokationen». Die Spannungen seien «bewusst» von den USA geschaffen worden, indem die Vorsitzende des amerikanischen Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, gegen den Widerstand aus Peking nach Taipeh gereist sei.
Derweil gibt ein unerwartet starkes Exportwachstum der Erholung der chinesischen Wirtschaft neuen Schwung. Besonders stark entwickelte sich der Handel mit Russland.
«Chinas Exportwachstum überraschte wieder mit einer positiven Entwicklung», sagte Zhang Zhiwei, Chefökonom von Pinpoint Asset Management. «Das starke Exportwachstum wird Chinas Wirtschaft in einem schwierigen Jahr weiter helfen, während die heimische Nachfrage schwach bleibt.» Das starke Exportwachstum werde auch die Zuversicht in Chinas Währung stärken und helfen, Kapitalabflüsse zu verhindern.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 knüpfte derweil an seine jüngsten Gewinne an und schloss 0,26 Prozent im Plus bei 28’249,24 Punkten. Besonders gefragt waren in Tokio Energiewerte. (awp/mc/ps)