Tokio / Hongkong / Shanghai / Sydney – Die asiatischen Börsen haben am Donnerstag erneut geschwächelt. Nachdem den US-Börsen im späten Handel am Mittwoch etwas die Luft ausgegangen war, fehlte den Märkten in Fernost der nötige Rückenwind. Es gab aber auch hausgemachte Probleme. Die nicht endenden Sorgen um den angeschlagenen Immobilienkonzern Evergrande halten an. Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda verwies auf die am Freitag endende Frist für eine Zahlung auf eine ausstehende Fremdwährungsanleihe. Die chinesische Regierung habe sich mit Aussagen dazu bislang auffallend zurückgehalten.
Hinzu komme die Ausbreitung der Corona-Delta-Variante im Land, die die bisher verfolgte «Zero-Covid-Politik» in Frage stelle. Zudem gab es erneut aussenpolitische Warnsignale: Im Konflikt mit China sieht Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen eine stetig wachsende Gefahr für ihr Land. Die Bedrohung durch China «nimmt jeden Tag zu», sagte Tsai in einem Interview des US-Senders CNN. Sie vertraue darauf, dass die USA Taiwan im Falle eines chinesischen Angriffs beistehen würden.
Am japanischen Aktienmarkt belasteten unterdessen neue Daten. Nach Einschätzung der Zentralbank wird Japans Wirtschaft im laufenden Fiskaljahr weniger wachsen als angenommen.
Etwas besser als die japanische Börse hielt sich der Markt Südkoreas. Hier stützten starke Zahlen von Samsung Electronics . Der südkoreanische Konzern hatte den höchsten Quartalsgewinn seit drei Jahren verbucht. Grund dafür ist hauptsächlich das starke Geschäft mit derzeit heiss begehrten Chips.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss knapp ein Prozent leichter mit 28’820,09 Punkten.
Der CSI-300-Index, der die 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland umfasst, gab zuletzt um 0,67 Prozent auf 4886,38 Punkte. Der Hang-Seng-Index in der Sonderverwaltungszone Hongkong sank im späten Handel um 0,1 Prozent auf 25’610,52 Zähler nach. In Sydney endete der ASX 200 0,25 Prozent leichter mit 7430,38 Punkten. (awp/mc/ps)