Aktien Asien/Pazifik: Sorge vor sinkender geldpolitischer Unterstützung belastet

Aktien Asien/Pazifik: Sorge vor sinkender geldpolitischer Unterstützung belastet

Tokio / Hongkong / Shanghai / Sydney – Die Angst vor einer Reduzierung geldpolitischer Konjunkturhilfen bei einer gleichzeitig weltweit nachlassenden Wachstumsdynamik hat Asiens Börsen am Donnerstag belastet. Vor allem die Europäische Zentralbank (EZB) steht im Fokus.

Die Währungshüter der Eurozone dürften zwar auf der heutigen Ratssitzung ihre ultralockere Geldpolitik grundsätzlich bestätigen. Die Anleger warten aber vor allem auf Aussagen zum Programm Pepp, das im Kampf gegen die ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie aufgelegt worden war und über milliardenschwere Wertpapierkäufe günstige Finanzierungsbedingungen sicherstellen soll. Angesichts der steigenden Inflation scheinen intern die Spannungen zuzunehmen – neben Bundesbank-Präsident Jens Weidmann mahnen auch die Vertreter der Niederlande und Österreichs, nicht zu lange an einer lockeren Geldpolitik festzuhalten.

«Mehr als eine moderate Reduzierung der Kaufvolumina ist aber nicht zu erwarten», schreibt Commerzbank-Experte Michael Schubert. Dazu gebe es aus Sicht des EZB-Rates zu viele Risiken. Er verweist auf die Delta-Variante des Coronavirus und Lieferengpässe der Industrie.

In Tokio ging der Nikkei 225 mit einem Minus von 0,57 Prozent bei 30’008,19 Punkten aus dem Handel. Davor hatte der japanische Leitindex acht Tage in Folge zugelegt und war bis auf den höchsten Stand seit Mitte März gestiegen.

Für den CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland ging es am Donnerstag lediglich um 0,06 Prozent auf 4969,28 Punkte nach unten. Neuesten Daten zufolge hat sich der Anstieg der chinesischen Erzeugerpreise im August wegen der stark gestiegenen Kosten für Rohstoffe überraschend deutlich beschleunigt.

Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong büsste hingegen 2,14 Prozent auf 25’757,00 Punkte ein. Die Aktien des in Hongkong gelisteten Internetriesen Tencent setzten ihre jüngste Talfahrt mit einem Minus von mehr als fünfeinhalb Prozent fort, und die Titel des Branchenkollegen Netease verloren knapp neun Prozent. Hier belasteten die anhaltenden Regulierungsbemühungen der chinesischen Führung – zuletzt forderte sie von den Unternehmen, ihr Gewinnstreben nicht zu sehr in den Vordergrund zu stellen.

Der australische ASX 200 schloss 1,90 Prozent tiefer bei 7369,50 Zählern. Er ist angesichts seiner vielen Rohstofftitel besonders verwundbar für Konjunktursorgen. (awp/mc/ps)

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