Tokio – Nach dem turbulenten Geschäft der vergangenen beiden Handelstage sind die asiatischen Börsen am Mittwoch etwas weiter zur Normalität zurückgekehrt. Dabei dominierten Gewinne, wobei die Kursausschläge aber wesentlich geringer waren. Technologiewertelastigere Handelsplätze wie Südkorea und Taiwan verzeichneten die stärksten Zuwächse.
«Nach panikartigen Verkäufen scheint eine gewisse Rationalität Einzug zuhalten», hiess es von der Landesbank Baden-Württemberg. Eine schnelle Wende nach oben sei angesichts des angeknacksten Vertrauens aber wenig wahrscheinlich. Das gelte um so mehr, als Belastungsfaktoren wie eine sich abschwächenden US-Konjunktur sowie die Risiken in Nahost weiterhin gegeben seien.
Japanische Aktien profitierten neben der Stabilisierung der Wall Street auch von Aussagen des stellvertretenden Notenbankchefs Shinichi Uchida, wie die Marktstrategen der Deutschen Bank anmerkten. Dieser habe die Wahrscheinlichkeit kurzfristiger Zinsanhebungen in einem hoch volatilen Marktumfeld als gering signalisiert. Dies habe den Yen zum Dollar und die Renditen am Anleihemarkt deutlich nach unten gedrückt, was die Börse stützte. Günstig wirkte sich bei den Einzelwerten auch die Ankündigung eines milliardenschweren Aktienrückkaufprogramms der Softbank aus.
Der Leitindex Nikkei 225 kletterte um 1,19 Prozent auf 35.089,62 Zähler. Er liegt aber weiterhin unter dem Schluss vom Freitag vergangener Woche und hat somit die Verluste vom Einbruch zu Wochenbeginn noch nicht ganz aufgeholt.
In China gab es neue Wirtschaftsdaten. Der Aussenhandel befindet sich trotz wirtschaftlicher Probleme des Landes weiter auf Wachstumskurs. Die Exporte der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt stiegen im Juli im Vorjahresvergleich gemessen in US-Dollar um sieben Prozent. Im Juni hatte der Wert noch bei 8,6 Prozent gelegen. Volkswirte hatten mit einem stärkeren Anstieg gerechnet. Die Marktstrategen der Deutschen Bank verwiesen darauf, dass die Exportdaten in der überwiegenden Mehrzahl der vergangenen 13 Monate stärker als erwartet ausgefallen seien. Man müsse nun die kommenden Daten abwarten. Erst dann lasse sich beurteilen, ob von einem Trendbruch gesprochen werden könne.
Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong stieg zuletzt um 1,25 Prozent auf 16.854,90 Punkte. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen tendierte unterdessen kaum verändert.
Auch in Australien waren die Veränderungen überschaubar. Der S&P/ASX 200 legte um 0,25 Prozent auf 7.699,80 Punkte zu. (AWP/mc/pg)