Tokio / Hongkong / Shanghai / Sydney – Nach schwachen Wirtschaftsdaten aus China hat am Dienstag die Stimmung an einigen Börsen Asiens nach dem freundlichen Wochenauftakt wieder einen Dämpfer bekommen. Chinas Dienstleistungssektor bereitet den Anlegern nach enttäuschenden Daten des Wirtschaftsmagazins Caixin Sorgen. Es fehlten weiter Anzeichen, dass die konjunkturellen Stützungsmassnahmen der Regierung der Wirtschaft auf die Sprünge helfen, schrieb der Experte Stephen Innes vom Vermögensverwalter SPI Asset Management.
Am Montag hatte die Hoffnung auf eine Pause bei den Zinserhöhungen in den USA die Märkte noch gestützt, nun aber ging es teils wieder bergab. So verlor der CSI 300, der die Aktienkurse der grössten Unternehmen an den Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, im späten Handel 0,81 Prozent auf 3817,93 Punkte. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong gab nach den kräftigen Gewinnen am Vortag um 2,1 Prozent nach auf 18’460,50 Zähler. Nach oben um 0,30 Prozent auf 33’036,76 Punkte ging es indes für den japanischen Leitindex Nikkei 225.
In Australien war die Entscheidung der dortigen Notenbank, die Leitzinsen unverändert zu lassen, kein Kurstreiber. Der Leitindex S&P ASX 200 schloss mit minus 0,06 Prozent auf 7314,30 Punkten. Wie es hiess, könnte zwar eine weitere Straffung nochmals erforderlich werden, doch die Inflation habe den Zenit inzwischen überschritten.
Die Entscheidung der australischen Zentralbank, die Zinsen nicht anzuheben, könnte für die Geldpolitik der weltweiten Zentralbanken den Beginn eines Winterschlafs bedeuten, glaubt Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. «Auch die Europäische Zentralbank könnte in der kommenden Woche eine Pause einlegen, ebenso die amerikanische in der darauf folgenden Woche», so der Experte. Stanzl zufolge mehren sich die Anzeichen für eine Abschwächung der Konjunktur, während sich die Inflation deutlich von ihren Hochpunkten entfernt habe. (awp/mc/ps)