Tokio / Hongkong / Shanghai / Sydney – Die asiatischen Börsen haben am Donnerstag geschwächelt. Damit reagierten sie auf die mässigen Vorgaben der Wall Street. Nur die chinesischen Märkte hielten sich leicht im Plus.
Marktteilnehmer sprachen von einer beginnenden Bodenbildung nach dem hektischen Auf und Ab zu Wochenbeginn. Die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe am Nachmittag sorgten dabei für etwas Zurückhaltung. «Sollte es unerwartet zu einer anhaltenden Aufwärtsbewegung kommen, dürften die Konjunktursorgen und die Zinsspekulationen neue Nahrung bekommen», merkten die Volkswirte der Hessischen Landesbank an. Der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag vergangener Woche hatte entsprechende Erwartungen geschürt, weshalb Daten zur US-Beschäftigung derzeit besondere Beachtung finden.
Nach den Gewinnen am Vortag kamen japanische Aktie wieder etwas zurück. Der Leitindex Nikkei 225 sank um 0,74 Prozent auf 34.831,15 Punkte. Das Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung zeige, dass weitere Zinsanhebungen thematisiert worden seien, so die Marktstrategen der Deutschen Bank. Allerdings hatte der stellvertretende Notenbankchef Shinichi Uchida am Vortag klargestellt, dass in einem volatilen Marktumfeld keine weiteren Leitzinserhöhungen erfolgen werden.
«Dies bedeutet zwar nicht, dass weitere Zinsschritte für den Rest dieses Jahres vom Tisch sind, jedoch dürften die Währungshüter dann die Märkte verbal darauf vorbereiten und in ihrer Kommunikation nach einem eventuellen Zinsschritt vorsichtiger werden», erklärte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank.
Auch in Australien ging es leicht nach unten. Der S&P/ASX 200 sank um 0,23 Prozent auf 7.682 Punkte. Etwas stärker waren die Abgaben in Südkorea und Taiwan, die allerdings am Vortag kräftig gestiegen waren.
Besser sah es in China aus. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong stieg zuletzt um 0,43 Prozent auf 16.950,49 Punkte. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen tendierte wenig verändert. (awp/mc/ps)