Tokio / Hongkong / Shanghai / Sydney – Die grössten asiatischen Börsen haben am Donnerstag die Erholung der Wall Street am Vortag mehrheitlich mit steigenden Kursen quittiert. Allerdings begrenzten sinkende US-Futures die Gewinne.
Die verhaltene Erholung lag auch an den zahlreichen Krisenherden, die nach wie vor belasten. «Die Finanzmärkte sind unter Stress», schrieb Volkswirt Ralf Umlauf von der Helaba. Zwar komme es immer wieder zu vorübergehenden Erholungsphasen, allerdings gebe es unzählige Belastungs- und Unsicherheitsfaktoren, die schnell wieder zu einer Stimmungseintrübung beitrügen.
Im Vergleich zu anderen Regionen stehen die asiatischen Finanzmärkte aber noch vergleichsweise gut da. «In vielen asiatischen Staaten wirkt die abklingende Omikron-Pandemiewelle wie eine Art Konjunkturstütze», merkte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Postbank an. «Gleichzeitig ist die Inflation in Asien nur etwa halb so hoch wie im globalen Durchschnitt, während die Fiskaldefizite geringer sind. Die Notenbanken müssen die Geldpolitik daher weniger aggressiv straffen als in anderen Regionen.»
Der japanische Leitindex Nikkei 225 stieg um 0,95 Prozent auf 26’422,05 Punkte. In Australien ging es für den S&P ASX 200 um 1,44 Prozent auf 6555 Punkte nach oben. Dagegen verzeichneten Südkorea und Indien nur leichte Aufschläge.
Ein Eigenleben führten einmal mehr die chinesischen Börsen. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen der Festlandbörsen gab um 0,27 Prozent auf 3818,48 Punkte nach. In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong fiel der Hang Seng zuletzt um 0,66 Prozent auf 17’136,52 Punkte. (awp/mc/ps)