Tokio / Hongkong / Shanghai / Sydney – Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Donnerstag überwiegend nachgegeben. Erneut fielen die chinesischen Börsen stärker, während die Veränderungen an den übrigen Finanzmärkten überschaubar waren.
Laut den Marktstrategen der Deutschen Bank waren die Gründe für die Schwäche die altbekannten Faktoren: Die anhaltenden regulatorischen Eingriffe in die Wirtschaft in China und die Probleme beim Immobilienkonzern Evergrande. «Die Ratingagenturen stufen das Konglomerat in Niedrigst-Ramsch-Terrain ein», hiess es von der LBBW zu der Krise des Konzerns. «Immer klarer wird, dass die chinesische Regierung an Evergrande offensichtlich ein Exempel statuieren will.»
Eine Rettung werde damit unwahrscheinlich. Die Märkte dürften einzig darauf hoffen, dass die chinesische Regierung eine systemische Krise verhindern werde. Das bleibt freilich ein schwacher Trost: «Es werden kaum alle Gläubiger des mit rund 300 Milliarden Dollar verschuldeten Unternehmens ihr Geld wiedersehen», prognostiziert die LBBW.
Die Probleme in China hätten denn auch die guten US-Vorgaben überlagert, merkte Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda an. Eine Ausnahme bilde der australische Markt. Der Anstieg der Energiepreise habe die rohstofflastige Börse gestützt.
Die japanischen Nikkei-225 gab um 0,62 Prozent auf 30’323,34 Punkte ab. Der CSI-300-Index , der die 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland beinhaltet, sank um 1,1 Prozent auf 4814,90 Punkte. In der Sonderverwaltungszone Hongkong verlor der Hang-Seng-Index im späten Handel zwei Prozent auf 24’541,90 Punkte. Hier standen Immobilienwerte angesichts der Krise bei Evergrande unter Druck. Der australische ASX 200 verzeichnete dagegen ein Plus von 0,48 Prozent auf 7460,20 Punkte. (awp/mc/ps)