Aktien Asien/Pazifik: Verluste vor allem in Japan und Hongkong – Ausnahme Indien
Tokio / Hongkong / Shanghai / Sydney – Die wichtigsten Aktienmärkte in Fernost haben am Donnerstag nachgegeben. Sie reagierten damit unter anderem auf einen enttäuschenden Umsatzausblick des US-Halbleiterherstellers Micron Technologies.
Japanische Aktien lagen nach den Gewinnen der Vortage nun im Minus. Dabei belastete die Stabilisierung der Landeswährung zum Dollar – das exportabhängige Land profitiert tendenziell von einer schwachen Währung. Am Vortag habe der Yen noch den tiefsten Stand zum Dollar seit 1986 markiert, so die Marktstrategen der Deutschen Bank. Das sei unter dem Niveau zu Beginn des Jahres gewesen, als es Stützungsmassnahmen gegeben habe. Der Leitindex Nikkei 225 endete 0,82 Prozent tiefer mit 39’341,54 Punkten. Die besser als erwarteten Einzelhandelsumsätze im Mai traten dagegen etwas in den Hintergrund.
Chinesische Aktien lagen ebenfalls im Minus. Hier belastete auch das zum Vormonat deutlich verlangsamte Wachstum der Gewinne des Industriesektors im Mai. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen verlor zuletzt 0,56 Prozent auf 3460,84 Zähler. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong sackte im Sog von Micron besonders stark ab, er büsste 1,93 Prozent auf 17’740,08 Punkte ein.
Abgaben verzeichneten zudem australische Aktien. Der S&P/ASX 200 schloss 0,3 Prozent leichter bei 7759,60 Punkten.
Eine Ausnahme war der indische Markt, der etwas zulegte. Damit setzten die Aktien des Landes ihre Aufholjagd zu den chinesischen Börsen fort. «Indien scheint China als Lieblingsschwellenmarkt der Anleger abgelöst zu haben», merkte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank dazu an. «Schreibt sich der aktuelle Trend fort, könnte das Land in einigen Jahren China als grössten Schwellenländermarkt im MSCI Emerging Markets Index ablösen.» (awp/mc/ps)