Tokio / Hongkong / Shanghai / Sydney – An den asiatischen Börsen ist es am Donnerstag weiter abwärtsgegangen. Die deutlichen Verluste an der Nasdaq belasteten damit auch in Fernost.
Japanische Aktien gaben dabei kräftig nach. Neben den US-Vorgaben gab es hier auch negative Einflüsse von der Währungsseite. Der Yen hatte zum Dollar das höchste Niveau seit April erreicht, wie die Marktstrategen der Deutschen Bank anmerkten. Hintergrund seien wachsende Erwartungen, dass die japanische Notenbank die Zinsen weiter anheben wird. Der Nikkei 225 verlor 3,28 Prozent auf 37.869,51 Punkte.
Zu stärkeren Abgaben kam es auch an technologielastigen Börsen wie Südkorea. Die Marktstrategen der Deutschen Bank begründeten das neben den US-Vorgaben auch mit dem südkoreanischen Bruttoinlandsprodukt, das im zweiten Quartal stärker als erwartet gesunken war. Hinzu kamen kräftige Verluste der Aktie des Halbleiterherstellers SK Hynix nach den jüngsten Zahlen und im Sog der Nasdaq. Etwas moderater waren die Abgaben in Australien. Der S&P/ASX 200 verlor 1,29 Prozent auf 7.861,20 Punkte.
Unter den chinesischen Märkten hielt sich der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen mit einem Minus von zuletzt 0,42 Prozent auf 3.403,67 Punkte vergleichsweise gut. Chinas Notenbank hatte sich innerhalb weniger Tage erneut mit einer Lockerung der Geldpolitik gegen die andauernde Wirtschaftsschwäche des Landes gestemmt. Wie die Zentralbank mitteilte, sinkt der einjährige Zinssatz der mittelfristigen Kreditfazilität (MLF) um 0,20 Prozentpunkte auf 2,30 Prozent.
Es war die erste Senkung des Leitzinses MLF seit dem vergangenen Sommer und der stärkste Zinsschritt seit April 2020. Analysten wurden von der Entscheidung überrascht. Der technologielastige Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong verlor dagegen zuletzt 1,6 Prozent auf 17.034,14 Punkte. (awp/mc/ps)