Aktien Asien: Schwach – Drohender Finanzkollaps der US-Regierung
Tokio / Hongkong – Sorgen um den Budgetstreit in den USA haben die asiatischen Aktienbörsen zum Wochenauftakt massiv belastet. Der Stoxx Asia/Pacific 600, der die 600 grössten börsennotierten Unternehmen in Australien, Hongkong, Japan, Neuseeland und Singapur enthält, verlor zuletzt 1,16 Prozent auf 137,12 Punkte.
Die politische Lage in den USA macht Investoren zunehmend nervös: Wegen des andauernden Haushaltsstreits droht der erste Stillstand der öffentlichen Verwaltung seit 17 Jahren. Eine rechtzeitige Lösung im erbitterten Streit über den Bundeshaushalt zwischen Präsident Barack Obama und den oppositionellen Republikanern erschien am Sonntag kaum noch möglich. Sollte es nicht doch eine Einigung in letzter Minute geben, müssen am Dienstag hunderttausende Staatsbedienstete in Zwangsurlaub gehen. Am Wochenende hatte das republikanisch dominierte Repräsentantenhaus seine Version eines Übergangsetats verabschiedet. Die Vorlage bindet die Weiterfinanzierung der Staatsgeschäfte an die Bedingung, den für Dienstag geplanten Start von Hauptteilen der Gesundheitsreform Obamas um ein Jahr zu verschieben.
In Japan schloss der Leitindex Nikkei-225-Index am Montag mit einem Minus von 2,06 Prozent bei 14.455,80 Punkten. Die Angst vor dem US-Finanzkollaps trieb den Yen zum US-Dollar auf den höchsten Stand seit einem Monat. Dies habe vor allem exportorientierte japanische Aktien unter Druck gesetzt, hiess´es. So verloren Toyota zwei Prozent, Honda knapp drei Prozent und Aktien der grössten heimischen Reederei, Nippon Yusen, ebenfalls nahezu drei Prozent. Papiere von Chiyoda Corp. stiegen hingegen um mehr als drei Prozent, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, die weltweit erste Massenproduktion von Wasserstoff für Brennstoffzellen-Fahrzeuge zu errichten.
Der Hongkonger Hang-Seng-Index fiel um 1,50 Prozent auf 22.859.86 Punkte. Der indische Sensex-Index gab vor der Bekanntgabe aktueller Daten zum heimischen Staatsdefizit um 1,48 Prozent auf 19.434,58 Punkte nach. Dabei führten Banken- und Investitionsgüterwerte die Liste der Verlierer an. In Sydney verlor der ASX 200 1,66 Prozent auf 5.218,88 Punkte. Die Unsicherheit wegen des US-Etatstreits habe Gold als «sicheren Hafen» wieder attraktiver gemacht und damit Aktien einiger australischer Edelmetallproduzenten zu Gewinnen verholfen, hiess es. Auf Quartalsbasis verzeichneten die heimischen Aktien dank historisch niedriger Zinsen aber die beste Kursentwicklung seit vier Jahren.
Chinesische Aktien endeten am Montag gegen den Trend überwiegend fester und verzeichneten das beste Quartal seit drei Jahren. Der CSI 300, der die Aktien der 300 grössten festlandchinesischen Papiere mit einer Börsennotierung in Shanghai oder Shenzhen enthält, beendete den Handel um 0,59 Prozent höher bei 2.409,04 Punkten, wobei Technologieunternehmen und Hersteller von Nicht-Basiskonsumgütern besonders deutlich zulegten. Chinas Börsen sind wegen einiger Feiertage vom 01. bis 07. Oktober geschlossen. (awp/mc/ps)