Tokio / Hongkong / Shanghai – Die wichtigsten asiatischen Aktienmärkte haben am Donnerstag nachgegeben. Sie folgten damit der Schwäche der US-Indizes nach der Sitzung der US-Notenbank (Fed) am Vortag.
Die US-Währungshüter hatte am Mittwoch unter anderem mitgeteilt, das extrem niedrige Leitzinsniveau längerfristig beibehalten zu wollen. Eine Zinsanhebung erwarten sie nicht vor dem Jahresende 2023. Trotzdem ging es danach bei S&P 500 und Nasdaq 100 abwärts und die US-Futures signalisieren derzeit weitere Schwäche. «Die Börsianer hatten sich wohl insgeheim über die bereits erwarteten Aussagen hinaus neue Impulse der Fed erhofft», hiess es dazu in einer Einschätzung der LBBW.
Das Bekenntnis der Bank von Japan zu ihrer lockeren Geldpolitik brachte den Notierungen in Tokio vor diesem Hintergrund keine neuen Impulse. Japans Geschäftsbanken können sich weiter so gut wie kostenlos Geld bei der Notenbank besorgen. Die Wirtschaft beginne zwar, sich langsam zu erholen, befinde sich wegen der Folgen der Corona-Pandemie jedoch weiterhin in einer ernsten Situation, teilte die Zentralbank in Tokio am Donnerstag nach zweitägigen Beratungen mit.
Von den holperigen Beziehungen zwischen den USA und China zeugte unterdessen das Tauziehen um Tiktok. US-Präsident Donald Trump hat Aussichten für einen Deal gedämpft, der die chinesische Video-App in den USA retten soll. Nach bisherigen Ankündigungen soll der amerikanische Software-Konzern Oracle dabei die Rolle eines «Technologie-Partners» übernehmen, während nach Medienberichten der chinesische Tiktok-Besitzer Bytedance die Mehrheitsbeteiligung behalten will. Mit einer solchen Lösung wäre er «nicht glücklich», so Trump.
In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei 225 0,67 Prozent tiefer mit 23’319,37 Punkten. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen verlor kurz vor Handelsende 0,16 Prozent auf 4640,82 Punkte. In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong gab der Hang-Seng-Index zuletzt um 1,68 Prozent 24’310,70 Punkte nach. (awp/mc/ps)