Tokio / Hongkong / Shanghai – Die schwachen Vorgaben der US-Börsen haben am Dienstag die asiatischen Aktienmärkte belastet. Nach solidem Start waren Nasdaq 100 und S&P 500 im späten Handel in die Verlustzone gerutscht. Die wichtigsten asiatischen Handelsplätze vollzogen diese Bewegung mit ihren Abgaben nach.
Dies galt um so mehr, als Spannungen zwischen den USA und China als ein Grund für die Verluste im US-Handel genannt wurden. Die US-Regierung hatte Chinas weitgehende Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer auch formell zurückgewiesen.
Neben den Spannungen zwischen den beiden Grossmächten dämpften verstärkte Restriktionen wegen der Corona-Pandemie in Hongkong sowie steigende Infektionszahlen in Teilen Australiens die Stimmung, wie Analyst David Madden vom Broker CMC Marktes in einem Kommentar schrieb. Zudem sorgten die anstehenden Quartalsberichte der US-Banken für eine gewisse Zurückhaltung. «Bei den Banken muss damit gerechnet werden, dass die Corona-Krise deutliche Spuren hinterlassen hat», merkte Analyst Christian Schmidt von der Helaba dazu an.
Angesichts dessen blieben positive Konjunkturdaten ohne grössere Wirkung. Der chinesische Aussenhandel hatte sich im zweiten Quartal wieder erholt. Trotz der weltweiten Corona-Krise legten die Ausfuhren der grössten Handelsnation im Juni in US-Dollar berechnet im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein halbes Prozent zu.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss 0,87 Prozent tiefer bei 22’587,01 Punkten. An den chinesischen Festlandsbörsen büsste der CSI 300 im späten Handel um 1,39 Prozent auf 4785,40 Zähler ein. In Hongkong gab der Leitindex Hang Seng zuletzt um 1,31 Prozent auf 25’435,57 Punkte nach. (awp/mc/ps)