Aktien Asien: US-Notenbank-Protokoll dämpft Kauflaune
Tokio / Hongkong / Shanghai – Die wichtigsten asiatischen Aktienmärkte haben am Donnerstag nachgegeben und damit auf die Vorgaben aus Übersee reagiert. Die US-Notenbank hatte in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Sitzungsprotokoll die wirtschaftlichen Unsicherheiten betont und damit die zunächst gestiegene Wall Street ausgebremst.
Das Protokoll habe die allzu gute Stimmung an den Aktienmärkten wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, betonte Marktstratege Stephen Innes vom Broker AxiCorp. Auch die LBBW sprach von einer Enttäuschung: «Das gestern veröffentlichte Fed-Protokoll der Sitzung vom 28. und 29. Juli zitiert skeptische Fed-Mitglieder, die aufgrund der vielen Unsicherheiten die Notwendigkeit weiterer geldpolitischer Lockerungen sehen.» Die von vielen Marktteilnehmern erhoffte Einführung des Instrumentes der Zinskurvenkontrolle scheine jedoch wohl erst einmal vom Tisch zu sein.
Einzelne Börsen litten darüber hinaus unter spezifischen Nachrichten. So hatten die USA als Teil der Strafmassnahmen gegen Hongkong ein Auslieferungsabkommen und zwei weitere bilaterale Vereinbarungen mit der chinesischen Sonderverwaltungsregion beendet, was den Hang-Seng-Index belastete. In Südkorea habe unterdessen die zuletzt wieder gestiegene Zahl an Corona-Neuinfektionen zu den Verlusten beigetragen, merkten die Marktstrategen der Deutschen Bank um Jim Reid zu den deutlichen Abgaben des Kospi-Index von über drei Prozent an.
Der japanische Nikkei-225-Index schloss ein Prozent leichter mit 22 880,62 Punkten. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen sank zuletzt um 1,17 Prozent auf 4685,13 Punkte. Für den Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong ging es im späten Handel um 1,89 Prozent auf 24 702,22 Punkte nach unten. (awp/mc/ps)