Aktien Asien: Verluste – Corona-Furcht ist zurück
Tokio / Hongkong / Shanghai – Sorgen über wieder rasant steigende Zahlen von Corona-Neuinfektionen haben am Montag die Anleger in Asien erfasst. Nachdem die US-Börsen bereits am Freitag aus diesem Grund wieder auf Talfahrt gegangen waren, folgten nun die asiatischen Aktienmärkte.
«Virus-Sorgen dominieren das Geschehen auf dem Börsenparkett», sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Capital. Vor allem die USA bleibe der Hotspot der Corona-Pandemie. Zugleich sei dies immer noch die erste Infektionswelle, deren Ausbreitung sich weiter beschleunigt habe. «Je länger sich diese Welle fortsetzt, desto grösser wird der Schaden für die Wirtschaft am Ende sein.» Eine an den Börsen ersehnte v-förmige Erholung rücke so in immer weitere Ferne, was zugleich bedeute, dass die vorausgeeilten Aktienkurse bereits zu weit gelaufen seien.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 beendete den Handel mit einem Abschlag von 2,30 Prozent auf 21’995,04 Punkte, womit sein moderater Gewinn aus der Vorwoche bereits wieder Geschichte ist. Ausgeprägte Verluste verzeichneten am Montag auch die Börsen in Südkorea und Australien. Im indischen Mumbai ging es zuletzt um etwas moderatere 1,3 Prozent abwärts.
In Hongkong verlor der Leitindex Hang Seng zuletzt 1,39 Prozent auf 24’208,37 Zähler. Dort stand zudem weiterhin das von China geplante und in weiten Teilen der Welt scharf kritisierte «Gesetz zum Schutz der nationalen Sicherheit» im Blick. Die Bürger von Hongkong sehen damit zunehmend die Autonomie der Sonderverwaltungszone bedroht.
An den chinesischen Festlandsbörsen, an denen wegen des Drachenbootfestes am Donnerstag und Freitag nicht gehandelt worden war, gab der chinesische CSI im späten Handel um 0,91 Prozent auf 4101,46 Punkte ab. Der CSI enthält die 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Sonntagabend einen neuen Rekordwert der täglich gemeldeten Neuinfektionen mit dem Corona-Virus bekannt gegeben. Binnen 24 Stunden waren weltweit 189’000 neue Fälle registriert worden. Unter den Ländern mit besonders vielen Neuinfektionen ragten erneut Brasilien und die USA heraus. (awp/mc/ps)