Tokio / Hongkong / Shanghai – An Chinas Börsen ist es zu Wochenbeginn bergab gegangen. Als Belastung sahen Marktbeobachter die trotz einer Einigung in der Causa Tiktok anhaltenden Spannungen zwischen den USA und China. Zudem drückte der Kurssturz der Bank HSBC in Hongkong auf die Stimmung. Auch der anstehende Rekord-Börsengang des chinesischen Alibaba-Ablegers Ant Group änderte daran wenig. In Tokio fand wegen eines Feiertags kein Handel statt.
Der vor dem Wochenende starke CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen sank am Montag um 0,88 Prozent auf 4695,63 Punkte. Für den Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong ging es um 1,59 Prozent auf 24’067,22 Punkte nach unten.
Die Zukunft der Video-App Tiktok in den Vereinigten Staaten scheint gesichert, nachdem US-Präsident Donald Trump einen Deal zwischen dem chinesischen Eigentümer Bytedance und amerikanischen Unternehmen gebilligt hat. Das weltweite Geschäft von Tiktok komme in eine neue Firma mit Sitz in den USA, «wahrscheinlich in Texas», sagte Trump. Er hatte Tiktok als Sicherheitsrisiko bezeichnet, weil die App dem chinesischen Bytedance-Konzern gehört.
Derweil sackten die Aktien der HSBC in Hongkong um über drei Prozent ab – zeitweise notierten sie auf dem niedrigsten Stand seit 25 Jahren. Die Bank steht laut der Zeitung «Global Times» der Kommunistischen Partei Chinas auf einer Liste Chinas mit «unzuverlässigen Unternehmen», welche die nationale Sicherheit des Landes gefährdeten. Dies könnte die geschäftliche Expansion des Instituts in China gefährden. Die Titel der ebenfalls in dem Bericht erwähnten HSBC-Konkurrentin Standard Chartered verloren in Hongkong knapp vier Prozent. (awp/mc/ps)