Aktien Asien: Verluste – Vor allem Nikkei steht unter Druck
Tokio / Hongkong / Shanghai – Asiens wichtigste Börsen haben am Montag nach anfänglichen Gewinnen ins Minus gedreht. Auf die Stimmung drückten mässige Konjunkturdaten sowie ein Zeitungsbericht, wonach Japan darüber nachdenkt, von Besuchern der anstehenden Olympischen Spiele in Tokio einen negativen Corona-Test oder einen Impfnachweis zu verlangen.
Zudem warten die Anleger bereits gespannt auf die neuesten US-Wirtschaftsdaten. Vor allem der monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung am Freitag, der für den April deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, gilt sowohl als Gradmesser für eine Wirtschaftserholung als auch als wichtiger Faktor für mögliche Überlegungen der US-Notenbank Fed, ihre Geldpolitik zu straffen.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 geriet besonders deutlich unter Druck: Er schloss 0,99 Prozent schwächer bei 28’860,08 Punkten. Die Anteilsscheine der Softbank-Gruppe verloren 1,4 Prozent, nachdem aus informierten Kreisen bekannt geworden war, dass die Schweizer Grossbank Credit Suisse die Geschäftsbeziehungen mit dem Mischkonzern und Technologieinvestor kappen will. Softbank war ein wichtiger Geschäftspartner der inzwischen insolventen Greensill Capital.
Für den CSI-300-Index , der die Aktien der 300 grössten börsennotierten Unternehmen vom chinesischen Festland beinhaltet, ging es zuletzt indes nur um 0,20 Prozent auf 5310,68 Punkte nach unten. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong sank zuletzt um 0,53 Prozent auf 28’982,00 Punkte.
In China stehen die Zeichen bei den grossen Industriebetrieben weiter auf Wachstum – dies belegt der staatliche Einkaufsmanagerindex, der im Mai über der Schwelle von 50 Punkten blieb. Er verzeichnete allerdings einen leichten Rückgang, wogegen Analysten mit einem unveränderten Wert gerechnet hatten. Dies schürte offenbar Sorgen, dass die Erholung der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft von den Folgen der Corona-Pandemie an Schwung verlieren könnte.
Auch die jüngsten Wirtschaftsdaten aus Japan konnten nicht vollends überzeugen: Die dortige Industrieproduktion stieg im April nicht so stark wie prognostiziert. Experten führen dies unter anderem darauf zurück, dass der weltweite Halbleitermangel die Produktion in der für das Land wichtigen Automobilbranche belastet hat. (awp/mc/ps)