Aktienfokus: Gute Uhrenexportdaten stützen Luxusgütertitel
Luxusuhr Audemars Piguet Royal Oak Offshore.
Zürich – Die Aktien der Luxusgüterkonzerne Swatch Group und Richemont profitieren am Donnerstag in einem etwas schwächeren Gesamtmarkt von guten Exportdaten der Schweizer Uhrenindustrie und verzeichnen Kursgewinne. Die Branche hat Analysten zufolge im Monat Mai erneut ein starkes Exportwachstum erzielt. Zudem wurden Swatch von der französischen Investmentbank Cheuvreux in einer Studie positiv beurteilt.
Bis um 09.50 Uhr gehören Swatch mit einem Plus von 0,8% auf 407,30 CHF und Richemont mit 0,6% auf 53,20 CHF zu den wenigen Gewinnern im SMI/SLI. Derweil gibt der Gesamtmarkt (SMI) um 0,11% leicht nach. Der Monat Mai sei für die Schweizer Uhrenindustrie erneut ein sehr guter Monat gewesen, schreiben die Analysten der Credit Suisse in ihrer Einschätzung. Der Zuwachs der Ausfuhren um 31,6% gegenüber dem Vorjahr habe die ausserordentlich gute Entwicklung des Monats April (+32,1%) bestätigt. Seit Jahresbeginn sind die Uhrenexporte um knapp 22% gewachsen.
Gegenwind bei Margenentwicklung erwartet
Allerdings dürfte das starke Wachstum nicht im gleichen Masse anhalten, so der Kommentar der CS weiter. Schliesslich sei im Juni die Vorjahresbasis schwieriger zu übertreffen und auch der weiter gestärkte Franken dürfte die Entwicklung der Uhrenabsätze hemmen. Mit Blick auf die Margenentwicklung sei zudem aufgrund höherer Materialpreise mit Gegenwind zu rechnen. Die Aktien der Swatch Group erhalten nebst den Daten zu den Uhrenexporten zusätzlich von einer Studie der Bank Cheuvreux Support. Cheuvreux hat die Titel mit der Einschätzung «Outperform» wieder in ihr Ratingportfolio aufgenommen und dabei auf die gute Diversifikation in allen Preissegmenten und auf die Vorteile der voll integrierten Uhrenproduktion (Uhrwerke, Zeiger, Gehäuse etc.) hingewiesen.
Franken bleibt Belastungsfaktor
Ausserdem verfüge der Bieler Uhrenkonzern über eine sehr gute Position in den rasch wachsenden Märkten Asiens und des Mittleren Ostens. Dabei bestehe aber auch das Risiko, dass sich das Wachstum etwa in China allenfalls rasch und stark abschwächen könnte, so die Studie weiter. Ein zusätzlicher Belastungsfaktor bleibe der starke Franken. Die Swatch-Aktie werde zu der Konkurrenz mit einem Abschlag von rund 10% gehandelt, so die Cheuvreux-Analysten. Bei einem mittelfristigen Umsatzziel von 10 Mrd CHF ergebe sich für die kommenden sechs Monate ein Kursziel von 480 CHF. (awp/mc/ps)