Aktienfokus: Julius Bär legen nach H1-Zahlen stark zu
Zürich – Die Aktien des Vermögensverwalters Julius Bär sind am Freitag im frühen Handel stark gesucht. Die Bank habe mit den Halbjahreszahlen die Konsensuserwarten zumeist übertroffen. Zudem seien in der Berichtsperiode zahlreiche neue Kundenberater eingestellt worden, was auch für die weitere Entwicklung des Nettoneugeldzuwachses zuversichtlich stimme, hiess es unter Marktbeobachtern.
Bis um 09.20 Uhr steigt die Julius-Bär-Aktie um 5,3% auf 37,16 CHF. Dabei wurde bereits deutlich mehr als ein Drittel eines durchschnittlichen Tagesvolumens umgesetzt. Allerdings profitieren die Titel des Vermögensverwalters wie auch Bankaktien im Allgemeinen ebenfalls von den teils als überraschend weitreichend eingeschätzten Ergebnissen des EU-Sondergipfels. So steigen UBS um 3,0% und CS um 2,0%. Der SMI notiert um 0,8% höher.
Vontobel bestätigt «Hold»-Rating
Julius Baer sei «gut aufgestellt, um sowohl ein organisches als auch durch Akquisitionen bedingtes Wachstum zu erreichen», schreibt Teresa Nielsen von der Bank Vontobel in einem ersten Kommentar. Allerdings könnten im nächsten Jahr auch durch regulatorische und steuerliche Änderungen die Kosten überproportional steigen, heisst es weiter. Während die Analystin eine «geringfügige» Anpassung der Prognosen in Aussicht stellt, bestätigt sie das «Hold»-Rating. Das Kursziel von 38 CHF je Aktie werde überprüft, heisst es weiter.
«Kein Winterschlaf für Julius Bär»
«Trotz frostigem Umfeld kein Winterschlaf für Julius Bär» titeln die Experten der St. Galler Privatbank Wegelin in gewohnt blumiger Manier. Die Privatbank habe trotz eines regulatorisch zunehmend schwierigen Umfeldes, unsicheren Kapitalmärkten und eines starken Schweizer Frankens «eigentlich ein solides Ergebnis» erzielt, heisst es. Die duale Wachstumsstrategie (Schwellenländer/Europa) scheine sich somit auszuzahlen, so die Wegelin-Experten weiter. Vor diesem Hintergrund werden weitere Kursavancen der Julius-Bär-Aktie für möglich gehalten. Allerdings könne man aufgrund des nach wie vor schwierigen Umfelds für Finanztitel und dem verständlicherweise fehlenden Interesse der Anleger kaum mit Euphorie rechnen, wird zur Vorsicht gemahnt.(awp/mc/ps)