Aktienfokus: Logitech verlieren deutlich

Logitech

Zürich – Die Aktien des Computer-Peripheriegeräte-Herstellers Logitech sacken am Donnerstag im frühen Handel in einem schwachen Markt ab. Marktbeobachter führen die deutlichen Abgaben auf eine weitere Senkung der Umsatzprognosen und EBIT-Erwartungen für das Geschäftsjahr 2011/12 zurück. Das Unternehmen hat vorbörslich die Umsatzerwartungen auf 2,4 Mrd USD von 2,5 Mrd zurückgenommen und die EBIT-Erwartung auf 90 Mio von zuletzt 143 Mio korrigiert.

Bis um 09.20 Uhr verliert die Logitech-Aktie um 10,2% auf 7,00 CHF (bisheriges Tagestief 6,78). Der Gesamtmarkt, gemessen am SPI, verliert um 1,7%. Seit Jahresbeginn hat die Logitech-Aktie um gut 60% an Wert eingebüsst.

In ersten Kommentaren wird betont, dass das Logitech-Management die Gewinnerwartungen nach einer nochmaligen Senkung nun genügend tief geschraubt haben sollte. Allerdings gibt es auch Stimmen, die angesichts der Entwicklungen Computer-Marktes von einem weiteren Abgabedruck auf die Aktie ausgehen. «Logitech hat mit der Gewinnwarnung die Messlatte nun genügend tief gelegt, um im neuen Jahr nicht mehr enttäuschen zu müssen», kommentiert so Andreas Müller von der Zürcher Kantonalbank. Er stuft die Logitech-Titel mit «Marktgewichten» ein.

Vontobel bekräftigt «Buy»-Empfehlung
Ähnlich klingt es bei der Bank Vontobel. «Viele Minusfaktoren sind bereits im Preis berücksichtigt und die Dynamik verbessert sich», schreibt Michael Föth. Zudem gehe das Logitech-Management davon aus, dass sich der Geschäftsgang im dritten und vierten Quartal erholen werde. Vor diesem Hintergrund hält die Bank Vontobel an ihrer «Buy»-Empfehlung fest, das Kursziel von 9,50 CHF wird geprüft. Skeptischer ist die St. Galler Privatbank Wegelin. Eine grosse Enttäuschung für die Anleger sollte die massive Reduktion der Prognose auf Stufe EBIT sein, heisst es im Kommentar. Gegen das anspruchsvolle konjunkturelle Umfeld gebe es zwar kein Allheilmittel, jedoch könnten mit Innovationen die Schwankungen etwas abgefedert werden, heisst es weiter.

Wegelin: Unklar, wann Logitech wieder Mäuse verdient
Allerdings merkt Wegelin an, dass die Umwälzung durch die schnell in den Markt drängenden Smartphones und Tablet-PCs bei den Investoren generell Bedenken über die weitere Geschäftsentwicklung von Logitech auslösen dürften. Die Tatsache, dass die neuen Geräte viele Funktionen wie eine Kamera bereits integriert haben und immer leistungsfähiger werden, werfe die Frage auf, wie gross die Nachfrage nach Peripheriegeräten in Zukunft noch sein werde. Vor diesem Hintergrund bleibe zu hoffen, dass die vom neuen CEO Guerrino de Luca versprochenen Verbesserungen für 2011/12 und 2012/13 tatsächlich eintreten würden, so der Kommentar aus St. Gallen weiter. Bis aber mehr Klarheit darüber herrsche, ab wann Logitech wieder richtig Mäuse verdiene, dürfte eine substanzielle Erholung der Aktie ausbleiben. (awp/mc/ps)

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