Zürich – Die Aktien des Schweizer Technologiekonzern notieren am Donnerstagvormittag im Minus. Marktteilnehmer verweisen bei den Abgaben auf die durchwachsenen Geschäftsberichte von Intel und Hynix. Der weltgrösste Halbleiter-Konzern Intel meldete zwar zum fünften Mal in Folge ein Rekordgeschäft, doch der Ausblick für die PC-Sparte enttäuschte den Markt. Zudem hat Morgan Stanley das Kursziel für Logitech reduziert.
Bis um 11.55 Uhr gehören Logitech zu den grössten Verlierern im SLI und geben 3,7% auf 8,26 CHF nach. Der breite Gesamtmarkt, gemessen am SPI, sinkt derweil um 0,31%.
Auch Aussagen von Hynix belasten
Neben Intel äusserte sich auch der zweitgrösste Hersteller von Memory-Chips, der koreanische Konzern Hynix, zu seinen Quartalszahlen und den Aussichten für den weiteren Geschäftsverlauf. Er meldete für das zweite Jahresviertel eine Gewinnrückgang und verwies dabei auf die Chippreise, die wegen dem sinkenden PC-Absatz gefallen seien. Ein Analyst meinte, die Aussagen von Intel über ein abgeschwächtes Wachstum im PC-Segment bereite erhebliche Sorgen im Hinblick auf steigende Lagerbestände. Hynix habe mit seinem Quartalsausweis diese Entwicklung bestätigt. Allgemein habe zudem auch die Euroschuldenkrise Rückwirkungen auf die Konjunkturerwartungen. Halbleiter-Hersteller seien zyklisch und bekämen deshalb diese Auswirkungen als erste zu spüren.
Logitech-Quartalszahlen kommende Woche
Weiter lastet eine Kurszielsenkung von Morgan Stanley auf den Titeln. Die Experten schreiben, die strukturellen Probleme im Kerngeschäft mit PC-Zubehör seien hinlänglich bekannt. Allerdings könnte die allgemeine Schwäche im PC-Markt sowie die sinkende Stimmung im Technologiemarkt nach den jüngsten Gewinnwarnungen den Kurs kurzfristig belasten. Zudem sei die Bewertung der Aktie über dem Durchschnitt der Konkurrenten, die vor ähnlichen Problemen stünden. Nächste Woche wird Logitech die Zahlen für das erste Geschäftsviertel 2011/12 präsentieren. Die Bank Vontobel schreibt dazu, es sei saisonal bedingt das schwächste Quartal, weshalb sie nicht davon ausgehe, dass diese Ergebnisse dem Aktienkurs einen bedeutenden Impuls geben würden. Sie rechne aber mit einer zunehmenden Dynamik durch positive Nachrichten, da jetzt die Produkteeinführungssaison beginne.
Aktienkurs: Hoffnung auf Erholung zerschlagen
Die ZKB kann sich im Vorfeld der Zahlen vorstellen, dass Logitech die langfristigen finanziellen Ziele mindestens qualitativ relativieren wird. Angesichts der laufenden Sammelklagen wegen Missrepräsentation dürfte der Unterton kaum «bullish» ausfallen, so die Experten der Bank. Mit der aktuellen Reaktion zerschlagen sich vorerst die Hoffnungen, wonach sich der Aktienkurs nach den massiven Abschläge seit der Gewinn- und Umsatzwarnung im April wieder etwas erholen könnten. Am Vortag legten die Titel um rund 2,9% zu. (awp/mc/ps)