Aktienfokus: Lonza nach Business-Update unter Druck
Zürich – Die Papiere des Lifesciencekonzerns Lonza liegen am Mittwoch deutlich im Angebot. Der am Morgen vorgelegte Business Update zum ersten Quartal ist Analysten zufolge wie erwartet ausgefallen, birgt jedoch im Detail einige negative Überraschungen. Auch die Ankündigung, dass Lonza für das erste Halbjahr eine schwächere Entwicklung erwartet, setze die Aktien unter Druck.
Lonza Namen sinken bis um 14.30 Uhr um 4,6% auf 73,60 CHF, während der Gesamtmarkt (SMI) um 0,7% vorrückt. Die Bank Wegelin spricht von einem «Business-Update mit heilender Wirkung als auch mit Nebenwirkungen.» Das Kerngeschäft scheint auf Kurs zu sein, aber der starke Franken und die steigenden Rohstoffpreise werden im Vergleich zum Vorjahr schwächere Ergebnisse für das erste Halbjahr 2011 zur Folge haben, zieht die Bank Vontobel ein erstes Fazit.
Ausblick bestätigt
Lonza habe aber den Ausblick für das laufende Jahr – ein höherer EBIT in Lokalwährungen – mit Blick auf bevorstehende Preiserhöhungen bestätigt. Darum müsse es sich nun weisen, wie schnell Lonza die höheren Verkaufspreise durchsetzen kann, so die Vontobel-Analystin Carla Bänziger. Bänziger legt aber ihren Finger auf die von Lonza gezeigte Kapazitätsauslastung. Diese sei in der Exklusivsynthese mit 71% gegenüber dem Jahresende 2010 gesunken. Auch in der Biopharmazeutika (Kapazitätsauslastung 80%) habe sie mit 85% mehr erwartet.
Fokus auf Pipelineprojekten
ZKB-Analyst Martin Schreiber legt sein Augenmerk auf die Pipelineprojekte. Deren Gesamtzahl habe zwar um 12 erhöht werden können, die Zahl der Phase-III- und II-Projekte sei aber um rund 10 auf 80 gesunken. Als Schwachpunkt ortet Schreiber die Biopharmazeutika: Trotz der insgesamt um 12 auf rund 270 gestiegenen Anzahl an Pipelineprojekten sei allerdings ebenfalls die Zahl der Phase-III- und II-Projekte um rund 10 auf 45 gesunken. (awp/mc/ss)