Aktienfokus: Lonza stark im Minus
Zürich – Die Titel von Lonza notieren nach der Präsentation der Zahlen zum Geschäftsjahr 2011 und der Entlassung von Konzernchef Stefan Borgas deutlich schwächer. Mit dem Zahlenkranz hat der Lifesciencekonzern die Erwartungen der Analysten verfehlt, die Entlassung sorge zudem für Verunsicherung, heisst es. Die höher als erwartet ausgefallend Dividendenzahlung für 2011 und die Aussagen zur Gewinnentwicklung im laufenden Jahr werden von Marktexperten hingegen begrüsst.
Die Lonza-Aktie notiert um 09.25 Uhr mit einem Minus von 9,1% bei 55,65 CHF (Tagestief bisher 54,35 CHF). Bisher wurden knapp 280’000 Aktien gehandelt bei einem durchschnittlichen Tagesvolumen der vergangenen Wochen von rund 155’000 Stück. Der Gesamtmarkt (SPI) notiert unterdessen mit 0,4% im Minus.
Verunsicherung nach Borgas-Freistellung
Die Entlassung von CEO Stefan Borgas dürfte für einige Verunsicherung sorgen und Fragen aufwerfen, heisst es bei Wegelin. Den Zahlensatz beurteilt die St. Galler Privatbank als «etwas durchzogen» und immer noch durch den starken Franken negativ geprägt.
Operativer Gewinn auf Stufe EBIT als Wermutstropfen
Freude bereiten dürfte auf den ersten Blick der Umsatz, die Stärkung des Bereichs Life Science, der etwas weniger stark ausgefallene Umsatzschwund im wichtigen Bereich Custom Manufactoring sowie der Reingewinn, heisst es. Ein Wermutstropfen sei jedoch der operative Gewinn auf der Stufe EBIT. Insgesamt scheine der Turnaround bei Lonza zwar weiter voranzukommen, wenn auch noch Baustellen auszumachen seien. Hier verweist Wegelin auf die CEO-Suche und die Verbesserung der Rentabilität.
Vontobel will Kursziel von 53 Franken überprüfen
Für die Bank Vontobel unterstreicht der Abgang von Stefan Borgas die herausfordernde Lage, in der sich Lonza befindet. Die Akquisition von Arch habe kurzfristig nur kosmetische Auswirkungen auf das Ertragswachstum und werde wahrscheinlich höhere Volatilität in Lonzas Zahlen bringen. Das Rating lautet ‹Hold› und das Kursziel von 53 CHF werde überprüft.
ZKB: Ungünstige Verschiebung im Produktemix
Obschon der Preis/Volumen-Effekt auf Umsatzstufe besser als erwartet ausgefallen sei, seien die operativen Ergebnisse 2011 unter den Schätzungen gelegen, schreibt die ZKB. Dies könne aber vor allem auf eine ungünstige Verschiebung im Produktemix zurückgeführt werden. Insgesamt sei es ein verhaltenes Jahresergebnis. Der überraschende CEO-Wechsel führe zu Ungewissheiten, meint auch die Staatsbank. Sie stuft die Aktie mit ‹Marktgewichten› ein. (awp/mc/pg)