Produktion von KAI-Anlagen zur Beschichtung von Dünnschichtsilizium-Solarmodulen bei Oerlikon Solar.
Zürich – Die Titel von OC Oerlikon werden am Mittwoch deutlich nachgefragt und steigen in der Spitze um mehr als 10%. Die Volumen sind überdurchschnittlich hoch. Vor Handelsbeginn legte der Maschinen- und Anlagenbauer Jahreszahlen vor und übertraf dabei die Erwartungen der Analysten sowohl beim Umsatz und Gewinn als auch beim Auftragseingang.
Die Branchenkenner zeigen sich denn auch in ihren Kommentaren von den präsentierten Zahlen überzeugt und sehen das Unternehmen für die Zukunft gut positioniert. Einige Experten sprechen bereits von einer Wachstumsstory. Gegen 13.45 Uhr legen die Titel um 9,0% auf 6,89 CHF zu. Das Tageshoch liegt bei 6,97 CHF. Bislang wurden 6,36 Mio Stück gehandelt. Das durchschnittliche Volumen der vergangenen Tage liegt bei 1,3 Mio Aktien. Der Gesamtmarkt (SPI) gewinnt derweil um 0,18%.
Rückkehr in schwarze Zahlen
OC Oerlikon ist nach zwei Jahren mit hohen Verlusten in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Der Umsatz stieg um ein Viertel, wobei Asien der Hauptumsatztreiber war. Die Schulden sanken deutlich, und das Restrukturierungsprogramm wurde mehr als ein halbes Jahr früher als geplant abgeschlossen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Industriekonzern mit einem weiteren Umsatzplus.
Turnaround schneller als erwartet
Der Turnaround sei schneller als erwartet erfolgt, schreibt Helvea. Insbesondere die Sparte Textilmaschinenbau habe zu der positiven Umsatzentwicklung beigetragen, so Analyst Reto Amstalden. Oerlikons erfolgreicher Turnaround entwickle sich deutlich besser als erwartet, so sein Fazit. Oerlikon sollte bei den Gewinn-Margen auf Vorkrisenniveau kommen und im Jahr 2011 bereits Shareholder-Value generieren. Helvea war bislang davon ausgegangen, dass erst 2012/13 es zu einer derartigen Entwicklung kommen werde.
Analysten positiv überrascht
Der Zahlensatz überrascht mit einer schwarzen Zahl beim Reingewinn auch die Marktbeobachter der Bank Wegelin. Aber auch die anderen Parameter, insbesondere der höhere Auftragseingang dürfte bei den Investoren für Aufatmen sorgen, so die Experten aus St. Gallen. «Die Krisenwolken über Oerlikon verziehen sich langsam aber sicher und der Turnaround scheint auf Kurs», lautet das Fazit. Die eingeleiteten Effizienzmassnahmen schienen sich ebenfalls auszuzahlen. Dennoch bleibe ein Engagement vorerst weiterhin «Liebhabern von Turnaroundkandidaten vorbehalten».
«Mit einem positiven Konzernergebnis hatte kein Analyst gerechnet»
Aus Sicht der Bank Vontobel zeigt Oerlikon in allen Geschäftssegmenten überraschend gute Zahlen. Das Unternehmen sei für weiteres Wachstum im laufenden Geschäftsjahr gut aufgestellt. «Auf den ersten Blick gehen wir davon aus, dass wir unsere EPS-Schätzung für die Geschäftsjahre 2011 und 2012 nach oben korrigieren werden.» Das Jahresergebnis liegt beim Auftragseingang und operativ über den Erwartungen über den Prognosen der ZKB. «Mit einem positiven Konzernergebnis hatte kein Analyst gerechnet», merkt Analyst Armin Rechberger an. Die Kantonalbank will ebenso die Gewinnschätzungen erhöhen. Vontobel stuft die Aktien gegenwärtig mit «Hold» ein, Helvea mit «Accumulate» und die ZKB mit «Übergewichten». (awp/mc/upd/ss)