Zürich – Die Aktien des Raffineriebetreibers Petroplus stehen am Dienstagmorgen unter massivem Abgabedruck. Der Titel, der bereits vor dem heutigen Handelstag ein Jahresminus von über 70% aufgewiesen hatte, gibt bis anhin um gegen 40% nach. Das Unternehmen hatte zuvor mitgeteilt, dass die Banken eine noch nicht bezogene Kreditfazilität über 1 Mrd USD eingefroren hätten.
Die Kreditlinie sei für das operative Geschäft von Petroplus wichtig und notwendig, erklärte dazu der Finanzchef Joseph Watson gegenüber AWP. Derzeit könne das Unternehmen kein Öl mehr kaufen, so dass die Produktion in den fünf Raffinerien in Europa nur noch für wenige Tage sichergestellt sei.
Titel verlieren bis 10 Uhr über ein Drittel des Werts
Bis um 10.00 Uhr brechen Petroplus um -1,33 CHF oder 38,8% auf 2,10 CHF ein (Tagestief 2,60 CHF, Ende 2010 kostete das Papier noch 12,32 CHF). Gehandelt sind bereits gegen 1,2 Mio Aktien, dies bei einem durchschnittlichen Tagesvolumen von rund 1 Mio Stück. Der Gesamtmarkt (SPI) steht 0,07% höher.
Analysten besorgt
Die heutige Ankündigung sei sehr ernst, heisst es dazu in einem Kommentar der Bank Vontobel. Im schlimmsten Fall könnten dem Unternehmen die Mittel ausgehen, um das operative Geschäft aufrecht zu erhalten. Die Bank rät dazu, die Finger von der Aktien zu lassen, bis eine nachhaltige Finanzierung gesichert sei. (awp/mc/ps)