Aktienfokus: Petroplus-Papiere stürzen nach Zahlen
Zürich – Die Aktien des Raffineriebetreibers Petroplus geben nach der Präsentation der Zweitquartalszahlen massiv ab. Hatten die Aktien bereits im frühen Handel Verluste über 10% realisiert, haben sich die Verluste nun bis am frühen Nachmittag bereits verdoppelt. Analysten und Anleger zeigen sich enttäuscht von der schwachen Geschäftsentwicklung und der nicht vorhandenen Profitabilität des Unternehmens.
Auch das Nichterreichen der Auflagen für die revolvierende Kreditfazilität (RCF) wird klar bemängelt. Petroplus verlieren am Mittwoch bis gegen 13.25 Uhr 22,1% auf 8,14 CHF. Gehandelt wurden mit 2’160’000 Aktien bereits knapp das fünffache des täglichen Handelsvolumens von 443’000 Stück. Der Gesamtmarkt (SPI) gewinnt derweil 0,74%.
Vontobel: Grosser Margendruck, «Hold» bestätigt
Zurückhaltend zeigen sich die Experten der Bank Vontobel, welche von einem erwarteten Zurückbleiben hinter den Auflagen der RCF sprechen. Zudem habe Petroplus unter einem sehr anspruchsvollen Marktumfeld gelitten, was zu grossem Margendruck geführt habe. Auch sei der FIFO-Verlust (First in First Out) deutlich höher als erwartet ausgefallen, was nicht vorhersehbar war. Nach Ansicht von Analyst Andreas Escher klangen die Aussichten positiv, jedoch würde er Anlegern nur zu einem Kauf raten, wenn sie bereit seien, Risiken einzugehen. Die Einstufung «Hold» wird bestätigt, während das Kursziel von 14 CHF leicht angepasst wird.
ZKB: Schätzungen werden reduziert
Deutlich negativer fällt das Urteil der ZKB aus, welche von einem schlechter als erwartet ausgefallenen Ergebnis spricht. Die Experten der Bank werten die Resultate denn auch klar als negatives Signal. Sie werden ihre Schätzungen reduzieren, jedoch die Einstufung «Marktgewichten» beibehalten.
Wegelin: Papiere nur für risikofreudige Anleger
Auch die Spezialisten der Bank Wegelin werten den Zahlenkranz als «Enttäuschend». Mit den Ergebnissen zum zweiten Quartal sei der Beweis einer nachhaltigen Verbesserung beim Raffineriebetreiber damit einmal mehr ausgeblieben, heisst es in einem Kommentar. Die Aktien bleiben aufgrund der derzeit geringen Visibilität und hohen Volatilität des Raffineriegeschäfts weiterhin nur sehr risikofreudigen und –fähigen Anlegern vorbehalten.
Helvea: Margen-Erholung nur auf tiefem Niveau
Für die Bank Helvea sind die gezeigten Zahlen sowohl unter den Markt- als auch den eigenen Erwartungen ausgefallen. So zeigt sich denn der zuständige Analyst Martin Flückiger skeptisch gegenüber dem optimistischen Ausblick des Managements, welches mit einer Erholung der Margen in der zweiten Jahreshälfte rechnet. Flückiger rechnet hingegen höchstens mit einer Erholung auf tiefem Niveau aufgrund der makroökonomischen Unwägbarkeiten. Die Einstufung lautet Neutral mit einem Kursziel von 12 CHF. (awp/mc/pg)