Ölpreise brechen erneut ein
New York – Die Ölpreise sind am Mittwoch zum zweiten Mal im Verlauf der Woche eingebrochen. Nach einem Kursrutsch zu Wochenbeginn schickten jüngste Daten zu den US-Ölreserven und ein Pressebericht über eine Anhebung der Fördermenge in Saudi-Arabien die Ölpreise am Nachmittag abermals auf Talfahrt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete 108,65 US-Dollar und damit 3,38 Dollar weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI (West Texas Intermediate) zur Oktober-Lieferung rutschte um 2,89 Dollar auf 92,40 Dollar.
Den jüngsten Preis-Rückschlag verursachten unter anderem Daten zu den Ölreserven in den USA. Kaum hatte die US-Regierung einen starken Rückgang der Lagerbestände um 8,5 Millionen Barrel auf 367,6 Millionen Barrel gemeldet, rutschte der US-Ölpreis auf 92,10 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte August. Seit Beginn der Woche verbilligte sich US-Öl um fast sieben Prozent. Ein ähnliche Entwicklung zeigtn sich auch beim Preis für Brent-Öl. Der erreichte nach den US-Lagerdaten mit 108,48 Dollar den tiefsten Stand seit Anfang August.
Saudi-Arabien will Fördermenge erhöhen
Zuvor hatte bereits ein Bericht der «Financial Times» die Ölpreise unter Verkaufsdruck gesetzt. Das weltweit führende Ölförderland Saudi-Arabien will die Fördermenge erhöhen und so die Preise senken. Der Golfstaat habe den wichtigsten Kunden in den USA, in Europa und Asien unterbreitet, das Angebot auf den Ölmärkten bis zum Ende des Jahres zu erhöhen, zitiert die Zeitung einen namentlich nicht genannten Regierungsvertreter. Bereits jetzt fördert Saudi-Arabien im Durchschnitt fast 10 Millionen Barrel pro Tag und erreicht damit den höchsten Wert seit 30 Jahren.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ging zuletzt ebenfalls zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel (159 Liter) am Dienstag im Durchschnitt 110,95 US-Dollar. Das waren 2,77 Dollar weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)