Aktienfokus Richemont: Kursgewinne bröckeln ab

Richemont

Zürich – Die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont sind am Freitag nach über Erwarten guten Halbjahreszahlen mit deutlichen Kursgewinnen in den Handel gestartet. Im Anschluss daran hat die Gewinndynamik allerdings nachgelassen und die Titel tendieren nun seitwärts. Analysten und Marktteilnehmer äussern sich zu den Ergebnissen durchweg positiv und heben dabei die gute operative Entwicklung und die Aussagen zum Ausblick hervor.

Bis um 11.55 Uhr stehen Richemont mit plus 0,04% auf 48,10 CHF etwa auf dem Schlussstand des Vortages und liegen damit deutlich unter dem bisherigen Tageshoch von 49,77.

Die Titel des Branchennachbarn Swatch ziehen derweil um 0,8% an und der Gesamtmarkt (SMI) gewinnt 0,43% dazu.

Resultate überzeugen
Richemont habe ein starkes Halbjahresergebnis erzielt, welches die Marktvorgaben auf allen Stufen deutlich übertroffen habe, schreibt Patrik Schwendimann von der ZKB. Dank eines unterproportionalen Kostenanstiegs sei der EBIT besonders stark gestiegen, während unerwartet hohe Hedging-Verluste auf den Reingewinn gedrückt hätten. Aufgrund des starken Kursanstiegs in den vergangenen zweieinhalb Jahren und im Hinblick auf konjunkturelle Risiken hatte Schwendimann im Juli das Rating auf «Untergewichten» von «Übergewichten» gesenkt. Dabei bleibt er nun.

«Konkurrenz überflügelt»
Der Genfer Konzern habe mit einem organischen Wachstum von 36% die Konkurrenz überflügelt, meint René Weber von der Bank Vontobel. Hauptimpulsgeber für die starken Ergebnisse sei die Schmucksparte. Zwar sei in den nächsten Monaten mit einer Wachstumsverlangsamung zu rechnen, die Bewertung bleibe aber attraktiv. Daher bekräftigt Weber die «Kauf»-Empfehlung. Das Kursziel von 58 CHF wird er anheben.

Optimistisch im Ausblick
Für die Analysten von JP Morgan war im Richemont-Abschluss die Information wichtig, dass der Wachstumstrend in den Monaten September und Oktober angehalten hat. Die beiden Monate seien mit Blick auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft äusserst wichtig für die Luxusgüterindustrie. Ausserdem habe sich der für seine konservative Haltung bekannte Firmenchef Johann Rupert im Ausblick ziemlich positiv geäussert.

«Marktsättigung in China noch lange nicht erreicht»
Auch die Autoren der Bank Wegelin rechnen damit, dass sich die Investoren von den Aussagen im Ausblick überzeugen lassen, denn schliesslich sei Richemont diesbezüglich für seine Zurückhaltung bekannt. Die Marktsättigung im wichtigen Markt China scheine noch lange nicht erreicht, so der Kommentar weiter. Die schnell wachsende Mittel- und Oberschicht im asiatischen Raum werde sich wohl auch in Zukunft mit Luxusprodukten von bekannten Marken gerne zeigen. (awp/mc/upd/ps)

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