Zürich – Die Aktien von Schindler profitieren am Mittwoch von einem neuen Joint Venture in China. Der Aufzugs- und Fahrtreppenanbieter übernimmt in einem ersten Schritt 46% an der chinesischen Aufzugsfirma Xuchang Xiji Elevator mit der Option zum Erwerb der restlichen Anteile. Über den Wert der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart.
Analysten werten den Schritt in ersten Reaktionen positiv. Gegen 10.40 Uhr steigen die Schindler-Partizipationsscheine um 1,3% auf 110,00 CHF. Bislang sind rund 35’000 Aktien gehandelt, das durchschnittliche Tagesvolumen liegt bei knapp 190’000 Stücken. Der SPI gewinnt derweil 0,5%.
«Strategisch positiver Schritt»
«Zwar dürfte das Joint Venture kurzfristig nur einen begrenzten Einfluss auf den Gewinn haben, aus strategischer Sicht ist der Schritt aber sehr positiv», heisst es von Serge Rotzer von der Bank Vontobel. Xuchang sei einer der kleineren chinesischen Aufzugshersteller. Rotzer zeigt sich erfreut darüber, dass Schindler seinen hohen Cash-Bestand nutzt, um die Konsolidierung im chinesischen Markt voranzutreiben und den Marktanteil dort zu erhöhen. Seine Schätzungen belässt er zunächst unverändert, die Aktie bewertet er weiterhin mit «Hold».
«Geschickter Schachzug»
Auch von Wegelin heisst es, dass die Transaktion auf den ersten Blick ein geschickter Schachzug sei und für neue Investorenphantasien sorgen könnte. «Mit dem damit verbundenen Ausbau der Entwicklung und Produktion vor Ort bleiben die Wege zum Kunden kurz und es kann auf die lokalen Bedürfnisse eingegangen werden», schreiben die Experten. Damit dürften auch die Kosten tief gehalten werden, der negative Einfluss des Frankens könne weiter reduziert werden. Es sei auch möglich, dass nun eine gewisse Produktdiversifikation hin zu kostengünstigeren Lösungen für den Wohnungsbau angestrebt werde.
UBS hebt EPS-Schätzungen für Schindler an
UBS-Experte Torsten Wyss hebt in einer ersten Reaktion sogar seine EPS-Schätzungen für 2011 und 2012 um je 2% an, was zu einem neuen Kursziel von 115 (110) CHF führt. Die Credit Suisse bewertet den Deal ebenfalls positiv, auch wenn noch Unsicherheit über den Transaktionswert und die entsprechende Bewertung bestehe. Schindler bekomme durch das Joint Venture Zugang zum Wohnungsmarkt, in dem Xuchang einen Marktanteil von rund 10% haben dürfte. (awp/mc/ps)