Zahnimplantate aus der Straumann-Produktion.
Zürich – Die Aktien des Dentalimplantateherstellers Straumann fallen am Dienstag nach Vorlage der Jahreszahlen hinter den Gesamtmarkt zurück. Während Experten die operative Leistung des Unternehmens loben und das gute letzte Jahresviertel positiv hervorheben, wird der eher zurückhaltende Ausblick bemängelt. Zudem dürfte die Absage an Aktienrückkäufe oder höhere Dividenden den Titel belasten.
Bis um 09.20 Uhr sinken Straumann Namen um 1,0% auf 229,20 CHF; das Tagestief lag bei 226,30 CHF. Der Gesamtmarkt (SPI) steht im Vergleich dazu 0,06% höher.
CS: Straumann hängt Mitbewerber ab
Gesamthaft hat Straumann 2010-Ergebnisse mit einer leicht besseren Top-line Entwicklung und leicht tiefer als erwarteter Bottom-line ausgewiesen, fasst die ZKB zusammen. Dabei habe die Gesellschaft die negativen Währungseinflüsse gut im operativen Ergebnis absorbieren können. Die Credit Suisse streicht die Beschleunigung der Verkäufe im vierten Quartal hervor; Straumann habe dabei seine Mitbewerber angehängt. Wegelin führt das gute letzte Jahresviertel auf höhere Verkäufe von Implantaten und die digitale Lösung Straumann CARES zurück. Zudem habe die Krisenregion Nordamerika Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich erwirtschaftet.
Margenausblick enttäuscht
Für 2011 erwartet Straumann ein Marktwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und will den Gesamtmarkt selber einmal mehr abhängen. Die EBIT-Marge soll trotz negativer Währungsbedingungen bei 20% gehalten werden, während sie 2010 noch bei 22,3% lag. Gerade punkto Marge sprechen die meisten Analysten von einer «Enttäuschung.» Die Credit Suisse weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Analystenschätzungen im Konsens etwas über 23% angenommen hatten. Nun dürften einige Schätzungsrevisionen eintreffen.
Absage an Aktienrückkäufe oder höhere Dividenden
Belastend dürfte sich zudem nach Ansicht von Beobachtern die Absage Straumanns an Aktienrückkäufe oder höhere Dividenden auswirken. Im Vorfeld der Ergebnispublikation hatten Händler angesichts der vollen Kassen bei Straumann teils auf einen höheren Kapitalrückfluss an die Aktionäre spekuliert. (awp/mc/ps)