Aktienfokus: Syngenta steigt an Index-Spitze

Aktienfokus: Syngenta steigt an Index-Spitze

Von der Zusammenlegung der Bereiche Saatgut und Pflanzenschutz erwarten Experten Synergien.

Zürich – Die Titel des Agrochemiekonzerns Syngenta stehen am Mittwoch an der Spitze im Standartwerte-Index. Mit den Jahresergebnissen traf das Unternehmen die Erwartungen des Markts, erhöhte die Dividende und verkündete neue Sparziele. Die Investoren geraten in Kauflaune und auch die Analystengilde zeigt sich von den vorgelegten Zahlen überzeugt und bezeichnet den Ausblick als positiv. Von der angestrebten Zusammenlegung der beiden Divisionen erwarten die Experten Synergieeffekte.

Gegen 11.55 Uhr steigen die Aktien um 4,4% auf 320,40 CHF und notieren damit knapp unter dem Tageshoch bei 320,50 CHF. Bislang wurden 439’000 Titel gehandelt. Das durchschnittliche Volumen der vergangenen Tage liegt bei rund 400’000 Stück. Der Gesamtmarkt (SMI) gewinnt um 0,03%.

Mehr Absatz in Schwellenländern
Der Basler Saatgut- und Pflanzenschutzmittel-Hersteller steigerte den Absatz 2010 vor allem in Schwellenländern. Wegen Preisdrucks ging der Gewinn aber um 1% zurück. Der Umsatz dagegen stieg um 6%. Der Konzern will nun die beiden Sparten bis Ende 2012 vollständig zusammenführen. In der Folge soll es bis 2015 zu Kosteneinsparungen von rund 150 Mio USD kommen. Bei der Beschaffung und in der Zuliefererkette sollen weitere rund 500 Mio USD eingespart werden.

Wachstumsaussichten intakt
Aus Sicht der Experten der Bank Wegelin sind die Wachstumsaussichten intakt. Aufgrund der steigenden Nachfrage dürften sich die Verkaufspreise der Pflanzenschutzmittel nach oben entwickeln, so die Marktbeobachter. Grund für den steigenden Bedarf an höherer Anbauproduktivität dürfte die wachsende Weltbevölkerung, die Urbanisierung, die Industrialisierung und der Klimawandel sein. Insbesondere in den Schwellenländern locken weitere Marktanteile.

Synergien durch Bereichs-Zusammenlegung
Dank der strategischen Zusammenlegung der Bereiche Saatgut und Pflanzenschutz dürften Synergieeffekte erzielt werden und die Landwirte sollten sich auf bedürfnisgerechtere Lösungen freuen können, schreibt Wegelin. Die Bank Vontobel schreibt von guten Resultaten und hebt den erhöhten Ausblick hervor. Das neue EBITDA-Margenziel erscheine jedoch als konservativ vor dem Hintergrund der angestrebten Einsparungen, schreibt Analyst Patrick Rafaisz.

Neue Strategie setzt auf Wachstum
Analyst Martin Schreiber von der ZKB sieht ein positives Momentum und verweist auf die neue Strategie. Diese setze vor allem auf Wachstum, wobei weitere Kosteneinsparungen realisiert werden dürften. Helvea-Analyst Martin Flückiger verweist ebenso auf die neue Strategie, die zu Marktanteilsgewinnen führen könnte.

Erwartungen übertroffen
Laut Cheuvreux-Analyst Martin Roediger legte der Agrochemie-Konzern für das Gesamtjahr 2010 «starke Zahlen» vor. Sowohl der Umsatz als auch die Gewinnkennziffern hätten seine und auch die Erwartungen des Marktes übertroffen. Auch der Free Cash Flow sei exzellent ausgefallen und der Ausblick auf das kommende Jahr und das Ziel für Kosteneinsparungen bis 2015 klinge zuversichtlich. Zudem wies der Experte auf eine angehobene Dividende und den geplanten Rückkauf von Aktien hin. Vontobel bestätigt das «Hold»-Rating und will voraussichtlich keine Änderungen des Kursziels von 315 CHF vornehmen. Die Einstufung der ZKB lautet «Übergewichten». Helvea stuft die Titel mit «Buy» ein. (awp/mc/ss)

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