Ultra-Deepwater-Bohrschiff «Deepwater Champion» von Transocean.
Zürich – Die Papiere des Tiefsee-Ölbohrkonzerns Transocean stehen am Montag nach der Ankündigung einer Abschreibung unter Verkaufsdruck. Das Unternehmen hat vorbörslich bekanntgegeben, dass aufgrund von gesunkenen Marktbewertungen im Bereich der Offshore-Auftragsbohrungen eine nicht quantifizierte Abschreibung auf den Goodwill von 8,1 Mrd USD vorgenommen wird. Zudem soll an der Generalversammlung vom 18. Mai der Verzicht auf eine Dividendenausschüttung beantragt werden. Analysten werten die Vorkommnisse in ersten Kommentaren negativ.
Transocean verlieren am Montag bis um 09.20 Uhr 3,9% auf 44,13 CHF. Zudem hatten die Titel am Freitag nach dem hiesigen Börsenschluss in den USA noch rund 2% zugelegt, so dass die Verluste eigentlich noch höher ausfallen. Der Gesamtmarkt (SMI) gewinnt derweil 0,31%.
Abschreibung kommt nicht überraschend
Für Vontobel-Analyst Fabian Haecki kommt die Ankündigung einer Abschreibung nicht überraschend, vor allem da etwa 30 bis 40% der Bohrschiffe mit niedriger Kapazität gar nicht operieren. Haecki sieht aber trotzdem die Glaubwürdigkeit des Unternehmens weiter abnehmen, auch da die Höhe der Abschreibung noch nicht kommuniziert wurde. Er nimmt sein Kursziel von bisher 47 CHF in negative Revision, bestätigt aber sein Rating «Hold». Vontobel empfiehlt, bei den Transocean-Titeln abzuwarten und an den Seitenlinien zu verharren.
Dividendenverzicht dürfte Anleger verprellen
Auch Martin Schreiber von der ZKB wertet die Abschreibungs-Ankündigung von Transocean negativ. Zudem dürfte der Entscheid eines Dividendenverzichtes von Anlegern negativ aufgefasst werden. Zwar mache der Dividendenverzicht im Sinne einer Bilanzstärkung Sinn, jedoch dürfte sich der wegfallende Dividendenfokus wertvermindernd bemerkbar machen. (awp/mc/ps)